Britische Politiker fordern Verbot der Homöopathie
London – Ein Ausschuss des britischen Unterhauses kommt in einem 275-seitigen Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Homöopathie nichts weiter als ein Placebo sei. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, die Mittel aus dem Leistungskatalog des staatlichen Gesundheitsdienstes (NHS) zu streichen.
Die Zulassungsbehörde (MHRA) solle homöopathische Medikamente nur noch zulassen, wenn die Wirksamkeit in randomisierten klinischen Studien belegt ist, also niemals. Angesichts der Fülle von Belegen zur Unwirksamkeit seien weitere Untersuchungen zur Wirksamkeit der Homöopathie nicht notwendig. Punkt. (...) - Deutsches Ärzteblatt vom 23. Februar 2010
Kommentar:
Nach Meinung der britischen Parlamentarier handelt es sich bei der Wirkungsweise der Homöopathie um ein reines Scheinmedikament, doppelblinden Plazebostudien nicht standhalten könnte. Es gehört aber schon eine gehörige Portion Ignoranz - oder sollte ich sagen: Böswilligkeit - dazu, die Tatsache zu missachten, dass die Homöopathie auf ganz anderen Prinzipien beruht als die Allopathie. Sie wird bei der Erstanamnese nach mindestens 1,5 Stunden Patientengespräch, völlig individuell zugeschnitten auf seine persönliche Situation.
Die schulmedizinischen Medikamente hingegen werden nach dem Gießkannenprinzip verteilt: Hast Du das Symptom X, dann bekommst Du die Diagnose Y und das Medikament Z. Im Grunde könnte das jeder halbwegs intelligente Hilfsarbeiter bewältigen, dem man einen PC mit einer entsprechenden Software zur Verfügung stellt und in einen weißen Kittel steckt. Warum unsere Ärzte etwa 7 bis 10 Jahre Ausbildung benötigen, um dann in eigener Praxis nach diesem Schema Medikamente zu verordnen, ist mir ein Rätsel.
Selbst wenn die Homöopathie reines Plazebo wäre und allein darauf beruht, dass sich die homöopathischen Ärzte und Heilpraktiker einfach viel mehr Zeit für ihre Patienten nehmen: Was hindert die Schulmediziner eigentlich daran, diesen Effekt ebenfalls zum Nutzen ihrer Patienten einzusetzen?