Ethikproblem
Letzte Aktualisierung: 18. Nov. 2009
(ht) Derzeit gibt es leider keinen einzigen Impfstoff mit einem direkten Wirkungsnachweis in Form eines Vergleichs zwischen Geimpften und Ungeimpften und dem Nachweis eines gesundheitlichen Vorteils gegenüber dem Nichtimpfen.
Die Begründung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), der deutschen Zulassungsbehörde für Impfstoffe: Es sei ethisch nicht vertretbar, jemanden im Rahmen einer vergleichen Studie bewußt nicht zu impfen.
Statt dessen ist man mit dem Messen des Antikörpertiters im Blut, also einer indirekten und unzuverlässigen Meßgröße, zufrieden.
Das Ethikargument nimmt innerhalb der Impfdiskussion eine zentrale Stellung ein und sollte deshalb im Rahmen einer Impfentscheidung genau geprüft werden.
Es gibt aus meiner Sicht nicht nur einen, sondern gleich drei Argumente, die dafür sprechen, dass die Ethik nur ein vorgeschobener Grund ist:
- Bevor eine vergleichende Zulassungsstudie nicht abgeschlossen ist, kann noch niemand wissen, ob der Impfstoff einen gesundheitlichen Vorteil bietet. Dies bedeutet, dass man die Ethikfrage allenfalls nach dem - erfolgreichen - Abschluss einer vergleichenden Zulassungsstudie diskutieren kann, aber keinesfalls vorher!
- Wäre das Ethikargument ernst gemeint, dann kann es nicht - zumindest nicht im gleichen Maße - für Tierimpfstoffe gelten. Doch auch hier sind vergleichende Studien (Geimpfte gegen Ungeimpfte) nicht üblich. Auch hier misst man nur den Antikörpertiter!
- Wäre das Ethikargument ernst gemeint, müsste die Zulassungsbehörde vor den HPV-Impfstoffen warnen, denn diese wurden ausnahmsweise auf der Basis mehrjähriger vergleichender Studien "Geimpfte - Placebogeimpfte" zugelassen (dass auch hier letztlich kein Nachweis für einen gesundheitlichen Vorteil der Geimpften geführt wurde und das "Placebo" nur ein Scheinplacebo war, mag an anderer Stelle diskutiert werden).
Das Ethikargument ist also nur vorgeschoben. Die deutsche Zulassungsbehörde verzichtet bewußt auf überzeugende Wirkungsnachweise und gibt sich mit Scheinnachweisen zufrieden.
Für Eltern und Betroffene, die vor der Impfentscheidung stehen, ist es auf jeden Fall wichtig, sich mit dem Ethikargument auseinanderzusetzen und sich eine eigene Meinung zu bilden, ob sie auf dieser Grundlage ihre mündige Einwilligung in die Körperverletzung, die jede Impfung letztlich rechtlich gesehen darstellt, geben können und wollen.