Studie: Bewußt ungeimpfte Kinder müssen seltener ins Krankenhaus
(ir) Eigentlich wollte die große Kohortenstudie nur herausfinden, wie sich die Impfmüdigkeit in den USA tendenziell entwickelt. Doch neben der Bestätigung eines jährlich zunehmenden Anteils an Kindern, die später und/oder unvollständig geimpft wurden, ergab sie, dass bewußt nicht nach Impfkalender geimpfte Kinder seltener in die Klinik müssen.
Kinder, deren Eltern sich bewusst gegen bestimmte oder alle Regelimpfungen entschieden haben, müssen sich seltener in die ambulante oder stationäre Behandlung begeben als Kinder, die pünktlich entsprechend dem offiziellen Impfkalender durchgeimpft wurden. Dies ergab eine große Studie, die im Januar 2013 in der renommierten Fachzeitschrift JAMA PEDIATRICS veröffentlicht wurde.
In dieser Studie wurden 323.247 Kinder im Alter von 0 bis 24 Monaten erfasst, die zwischen 2004 und 2008 von acht Organisationen des US-Gesundheitssystems ("Managed Care") betreut wurden. Darunter waren 157.454 Kinder (48,7 %) bei wenigstens einer Impfung wenigstens einen Tag später als empfohlen geimpft worden. Bei 6.168 Kindern (knapp 2 %) hatten die Eltern angegeben, sich bewusst gegen die Impfung entschieden zu haben.
Während bei den nicht vollständig nach Impfkalender durchgeimpften Kindern der Unterschied zu den regelgeimpften Kindern nicht ganz eindeutig ausfiel, lagen bei den Kindern mit der bewussten Impfentscheidung die Häufigkeit sowohl bei den ambulanten als auch bei den Notfallaufnahmen und stationären Aufenthalten um etwa 10 Prozent darunter.
Interessant wäre nun natürlich noch ein Vergleich zwischen den Kindern, die aus der bewußten Entscheidung ihrer Eltern heraus komplett ungeimpft geblieben sind, und den regelgeimpften Kindern. Doch das wurde entweder nicht untersucht oder aber das Ergebnis nicht publiziert.
Quelle:
"A Population-Based Cohort Study of Undervaccination in 8 Managed Care Organizations Across the United States", Jason M. Glanz et al., JAMA PEDIATRICS, Jan. 21, 2013
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