Ebola - Der Maridi-Ausbruch von 1976, Teil 2
Ebola - Der Maridi-Ausbruch von 1976, Teil 2
Worauf beruht die Ebola-Diagnose?
Am 14. September 1976 erkrankte eine von drei belgischen Nonnen am Yambuko-Missions-Hospital in Zaire, etwa 1000 km von Maridi und Nzara entfernt.
Kurz darauf erkrankte eine zweite Nonne, die Schwester M. E. Im Institut für Tropenmedizin in Antwerpen (Belgien) wurden Gewebeproben von M. E. untersucht und man fand unter dem Elektronenmikroskop Partikel, die aussahen wie das Marburg-Virus. Die Behörden von Zaire forderten sofort Immunplasma von genesenen Marburg-Virus-Patienten an, welches auch am 16. Oktober eintraf.
Doch zwischenzeitlich hatte das CDC (US-Seuchenbehörde) festgestellt, dass das Virus zwar wie ein Marburg-Virus aussah, die entsprechenden Immunofluoreszenztests jedoch nicht darauf reagierten. Deshalb ging man von einem neuen, bisher unbekannten Virus aus und entwickelte sofort einen Immunofluoreszenztest, der auf die verfügbaren Gewebeproben ansprach. Auf dieser Grundlage wurde fortan die Ebola-Diagnose gestellt, u. a. auch im Sudan, also in Nzara und Maridi. Artikel dazu
Der Nachweis der Übertragbarkeit des Virus wurde von einem Institut in Salisbury in England erbracht: Gewebeproben, die zwei Ebola-Erkrankten in Maridi entnommen worden waren, wurden Meerschweinchen in den Bauchraum injiziert. Fünf Tage später bekamen sie Fieber. Von diesen Meerschweinchen wurden ebenfalls Proben entnommen und anderen Meerschweinchen in den Bauchraum injiziert. Nach fünf solcher sogenannter Passagen kam es zu Todesfällen unter den Tieren. Die ihnen entnommenen Proben wurden mit dem Immunofluoreszenztest positiv auf das Ebola-Virus getestet. Darüber hinaus wurde das Virus optisch im Lebergewebe zweier Todesfälle mit dem Elektronenmikroskop gefunden.
Am 5. Nov. verletzte sich einer der Forscher in Salisbury, während er infiziertes Material in Meerschweinchen injizierte. Er entwickelte ebolaartige Symptome. Es wurden Blutproben entnommen und unter anderem Affen in den Bauchraum injiziert. Die Affen bekamen am dritten Tag Fieber zwischen 40 und 40,6 Grad und bis auf zwei Grüne Meerkatzen am 4. oder 5. Tag knotig-fleckige Hautausschläge auf Stirn und Gesicht, den Gliedmaßen und dem Brustkorb. Zwei Affen hatten Durchfall und alle Affen verloren etwa 10 % ihres Körpergewichts. Alle Affen starben nach dieser Prozedur. Das Virus wurde ab dem 4. und 5. Tag über Labortests nachgewiesen. Die Obduktion zeigte bei den meisten Organen hohe Virustiter.
Somit waren sich die untersuchenden Forscher sicher, es mit einem infektiösen Virus mit potentiell tödlichen Eigenschaften zu tun zu haben.
Veranstaltungshinweis:
Ebola-Vortrag auf dem 10. Stuttgarter Impfsymposium