Impfkritiker geben Bundesbehörde RKI Nachhilfe bei Masern
Impfkritiker geben Bundesbehörde RKI Nachhilfe bei Masern
Die Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI), der deutschen Seuchenbehörde, rügte Anfasondng der Woche das Bundesland Sachsen für seine schlechte Impfpolitik. Die Empfehlung für die 2. Masernimpfung sei viel zu spät. Weniger als 90% der Kinder hätten bei der Einschulung die zweite Masernimpfung.
Sie wollte damit wohl suggerieren, dass dies der Grund für einen angeblichen Anstieg der Masern in Sachsen sei: Nach 56 Masernfällen im Jahr 2012 und einem Rückgang auf 6 Fälle im Jahr 2013, habe es in diesem Jahr bereits 3 Fälle gegeben, also die Hälfte der Vorjahreszahlen schon innerhalb der ersten 6 Wochen. (1) (2)
Tatsächlich gibt es Bundesländer mit höheren Impfquoten, z.B. Mecklenburg-Vorpommern mit über 95% von mindestens 2 Mal geimpften Schulanfängern (3).
Angeblich ist diese Quote ausreichend für die Ausrottung der Masern. Erstaunlicherweise hat jedoch gerade Mecklenburg-Vorpommern in den ersten 3 Wochen diesen Jahres bereits 5 Mal so viele Masernfälle wie im gesamten Vorjahr!
Auch Brandenburg verzeichnet für die ersten drei Wochen im Jahr 2015 bereits eine Verdopplung der Masernfälle im Vergleich vom Vorjahr, obwohl 95% der Schulanfänger mindestens zwei Masernimpfungen erhalten haben. (4)
Bezogen auf die Bevölkerung hat Sachsen übrigens die zweitniedrigste Masernhäufigkeit der letzten 14 Jahre. (4)
Ganz offensichtlich hat der Zeitpunkt der 2. Masernimpfung keinen Einfluss auf die Fallzahlen bei den Masern, wie auch aus der Grafik ersichtlich ist.
"Eigentlich" müssten die Fallzahlen auf der linken Seite mit den niedrigen Impfraten durchweg sehr hoch sein und nach rechts weniger werden, je höher die Impfraten sind. Das ist aber nicht der Fall.
Wie es scheint, ist es dem RKI nicht recht, dass das Bundesland Sachsen durch seinen Sonderweg bei den Impfempfehlungen neue Fakten für aufmerksame Impfkritiker liefert.
Bleibt die Frage, wieso impfkritische Laien den Wissenschaftlern der obersten Seuchenbehörde auf die Sprünge helfen müssen. Wieso sollten wir Eltern uns von Behörden, die noch nicht mal korrekt mit Zahlen umgehen können, weismachen lassen, dass Impfungen die Gesundheit unserer Familien fördern?
Interessengemeinschaft EFI – Eltern für Impfaufklärung
Angelika Müller, 16.02.2015
Quellen (alle abgerufen am 16.02.2015):
(1) http://www.krankenkassen.de
(2) http://www.augsburger-allgemeine.de
(3) http://www.rki.de, EpiBull
(4) http://www.rki.de, SurvStat
Ergänzung am 7. März 2015: Ich wurde zu Recht gefragt, ob sich die Häufigkeit der Masernfälle auf die Gesamtbevölkerung der Bundesländer bezieht. Da müsste man bevölkerungsreiche und bevölkerungsarme Bundesländer tatsächlich unterschiedlich gewichten. Es ist jedoch so, dass sich die Häufigkeit auf je 100.000 der Bevölkerung bezieht, also auf die Inzidenz, und zwar kumuliert. Dadurch sind die Bundesländer bezüglich Durchimpfungsrate und Maserninzidenz vergleichbar. Die Grafik wurde entsprechend um eine kurze Erklärung (ganz unten rechts) ergänzt.