Lebend-Grippeimpfstoff mit negativer Wirksamkeit
Grippeimpfstoff: in die Nase - für die Füße oder gleich in die Tonne...
Dr. med. Steffen Rabe
so könnte man etwas umgangssprachlich die Ergebnisse der US-amerikanischen Impfkommission (ACIP) bezüglich des auch in Deutschland empfohlenen intranasal anzuwenden Grippe-Lebendimpfstoffs LAIV (lebend-attenuierte Influenza Vakzine) und ihre ökonomischen Folgen zusammenfassen.
Bei insgesamt nicht einheitlicher Datenlage kommt die ACIP zusammenfassend zu einer Impfstoffeffektivität/Schutzwirkung bei Kindern und Jugendlichen von etwa drei (in Worten: drei!) Prozent und empfiehlt daher ausdrücklich und fettgedruckt, diesen Impfstoff nicht mehr zu verwenden (CDC 2016). Schon in den vergangenen Jahren war die jeweils retrospektive, vergleichende Berechnung der Impfstoffeffektivität zwischen dem (geschnupften) Lebend- und den (gespritzten) Tot-Impfstoffen zu Ungunsten ersterer ausgefallen, obwohl die Impfstoffstudien im Vorfeld der Zulassung anderes hoffen ließen (at 2012). Allerdings waren die damals zu Grunde liegenden, vom arznei-telegramm zitierten Studien entweder direkt von den Impfstoff-Herstellern (mit)finanziert oder die Autoren mussten zumindest massive Interessenkonflikte einräumen. Die Entscheidung der ACIP stört die Hersteller wenig: das amerikanische Vaccines for Children Program hatte schon vorher 14 Millionen Impfdosen bestellt (2/3 des globalen Umsatzes an LAIV für 2016) - die jetzt, ganz in der Tradition der Schweinegrippeimpfstoffe, aufwändig entsorgt werden müssen (Penttinen 2016). (...)
hier weiterlesen