Die wahre Ursache der Pocken. Dr. Oidtmann, Teil 3

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Teil 3: Trotz der fast vollständigen Durchimpfung der damaligen Bevölkerung kehrte die Geißel nach sechzig-jährigem Pockenfrieden im Jahre 1870 nach Deutsch-land zurück. Die offiziellen Schuldigen: die wenigen ungeimpften Säuglinge. Dr. Heinrich Oidtmann kam als einer der Wenigen zu ganz anderen Schlussfolgerungen. Nachfolgend der dritte Teil einer sehr interessanten Publikation aus dem Jahr 1882.

(Hans U. P. Tolzin, 25.08.2022)

Teil 1   Teil 2

[Zitat:]

Teil 3: Geschichte der Pocken bei Schaf und Mensch bis 1500
Schafpocken und Menschenpocken gehen nebeneinander

Abb.Der Erste, welcher auf das Zusammengehen der Menschenblattern mit denSchafblattern aufmerksam machte, war ein altrömischer Dichter. Virgil (Georgical II) führt den Ursprung der Pocken der Menschen unmittelbar auf die Pocken der Schafe zurück und bezeichnet als Träger und Vermittler des Giftes das Fell und die Wolle pockenkranker Schafe. Er warnt, Wolle und Häute pockiger Schafe für Bekleidungszwecke zu benutzen; er schreibt wörtlich:

„Das Pockengift kann aus den Schafskadavern weder durch Wasser noch durch Hitze entfernt werden. Niemand darf die von den Pocken angefressenen Felle scheeren noch die faulschweißigen Stoffe aus solcher Schafswolle betasten; sonst wird er von brennenden Blattern befallen und schmutziger Schweiß bricht aus seinen Gliedern hervor“

Einer der ältesten Schriftsteller über die Pocken der Menschen ist ein Priester namens Aaron aus Ägypten, welcher im Jahre 622 zur Zeit Mohameds in Alexandrien lebte (Abul pharaz. p. 99). Von ihm existiert in syrischer Sprache die Beschreibung einer Pockenepidemie, welche aus Ägypten nach Arabien verschleppt worden war.

In Griechenland waren nach Paulus Aeginet im Jahre 641 die Pocken noch unbekannt. Ein jüdischer Arzt, der weise Maserjawaihus aus Basor, welcher die medizinischen „Pandekten“ des ägyptischen Aaron aus dem Syrischen ins Arabische übersetzt hat, beschreibt im Jahre 683 als Folge der Pocken Augenentzündungen und Erblindungen (Rhazes Contin 421).

Im Jahre 753 starb ein Kalif an den Pocken (Rhazes 419). Anno 794 lehrte in Bagdad der berühmte Johannes, Sohn Mesues, die Pocken und Pockennarben mit Wundertränken zu behandeln. Mesue und Isaak, Urenkel des Johannes von Bagdad, im 9. Jahrhundert, verordneten als unentbehrliches Schutz- und Heilmittel gegen die Pocken Schröpftöpfe und Aderlass.

Um die nämliche Zeit beschrieb Phazes, der große Philosoph und Medicus, in den 30. Buche seiner Werke die Pocken des Altertums. Um das Jahr 1180 lehrten Avicebron und Averroes († 1198), dass damals die Pocken alle Völker Europas derart heimgesucht hätten, dass es für ein Wunder gehalten wurde, wenn einer verschont blieb.

So sehen wir die Pocken in den ältesten Zeiten, als die Menschen die Wolle und die Felle ihres Pockenpartners, des Schafes, noch roh, ungewaschen und ungegerbt, in der Wiege des Säuglings und in den Betten der Familien, unter der Sturmhaube und dem Panzer des Kriegers wie als Wamse und Hosen an ihren Körpern trugen, ganze Völker verheerend heimsuchen.

Die Gelehrten, die sogenannten Ärzte und Astrologen, suchten die Ursache der Pocken Jahrhunderte lang in den  Gestirnen. Spätere aufgeklärtere Jahrhunderte bis auf die Jetztzeit glaubten die Quelle des Pockengiftes in einer Anhäufung nicht geimpfter Individuen entdeckt zu haben.

Mit derartigen abergläubischen Phantastereien wurden die Völker bis auf den heutigen Tag zum besten gehalten. An die Worte des römischen Dichters Virgil, welcher mit dem Seherblick des Dichters die einfache Ursache der Pocken in der pockenschweißigen Wolle und in den Fellen pockiger Schafe gefunden hatte, dachte niemand.

Nachdem wir das Schaf, sein Fell und seine Wolle als den Mutterboden des Pockengiftes kennen gelernt, werden wir versuchen, uns über den Verbrauch dieser Rohstoffe aus der Kostümkunde der alten Zeit ein Bild zu machen.  Wir erkennen dann die maßlose Verseuchungsgefahr, welche im Altertum für Fürst und Bettler bestand, aus der Rohwolle der Schafe nicht nur die Räudemilbe, die Krätze, sondern auch das Pockengift zu schöpfen.

Aristoteles (lib. 9 anim.) schreibt über die Verwendung der Schafswolle und der Schafsfelle für Kleider und bemerkt, diejenigen Kleider, die man von der Wolle solcher Schafe verfertigte, welche vom Wolf getötet wären, bekämen mehr Läuse.

In der Bibliothek des landwirtschaftlichen Museums in Berlin fand ich ein Exemplar des alten Buches: „Petri de Crescentis von dem Feld- und Ackerbau zu teutsch mit Figuren, das neunte Buch“. Dort heißt es im 75. Kapitel:

„Von Nutz der Schoff und Lemlin. Uss ire hewten mit den hore werden beltz und fuder der anderen Cleyder. Un wenn ire hewt geheret un gereyniget werden schw (Schuh) und perment. – Dye fel un Wolle der Lemlin synt aller beste um  zu decken menschliche Lyp bequemer wann ir müde“

Auf Seite 129 der neueren Auflage dieses Buches von 1583, Verlag Feierabend, Frankfurt, wird die Pestilenz, d. h. die Pockenkrankheit der Schafe beschrieben. Diese Sätze sind eines der ältesten Geschichtszeugnisse, aus welchem hervorgeht, dass man im Mittelalter und in noch früheren Jahrhunderten, als in den Schafherden die Pocken, wie schon Columella und Virgil bezeugen, fast nie ausgingen, auf Schritt und Tritt Gefahr laufen musste, durch pockige Wolle und Häute sich die Pocken auf den Hals zu laden; damals lieferte das Schaf dem Menschen den ganzen Kleiderbedarf. Schuhe, Kleider, von den Hosen bis zu den Pelzhüten, Kleiderfutter und sogar Betten und Bettdecken wurden aus getrockneten Schafsfellen, mit und ohne Wollbesatz, verfertigt.

Abb.Kein Wunder, dass damals unerkannt Betten und Wiegen zu wahren Brutnestern der Menschenpocken wurden. Ein Wunder nur, dass, während Millionen Menschen an den Pocken zu Grunde gingen, ähnlich wie bei der Trichinosis, kein Mensch den Zusammenhang der Menschenseuche mit der Tierseuche ahnte.

Dass bei den Schafen, - von welchen die Menschen ihren ganzen Kleider- und Bettbedarf bezogen, - die Pocken-„Pestilenz“ eine allgemein verbreitete Seuche war, das ist aus verschiedenen landwirtschaftlichen Büchern jener Zeit zu erfahren. Eines derselben heißt:

„Der Veldbau oder das Buch von der Veldarbeit 1545, Straßburg, Sam. Emmel.“ Da kommt auf S. 156 die Stelle vor: „Das die Schaaf die Pestilenz nit gewinne“, „nimm en storcken magen, zerstoß den in Wasser und geuß auf eyn jedes Thier eyn Löffel voll.“ – Also das erste abergläubische Mittel gegen die Pocken.

In „Clemens von Padua“ Sieben Bücher von dem Ackerwerk, 1580, Straßburg bei Bern. Jobin wird „Salz und Schwefel“ als Schutz- und Heilmittel gegen die Pocken der Schafe empfohlen.

Wir sehen hier Menschenpocken und Schafpocken epidemisch nebeneinander hergehen; zwischen den beiden stehen als Vermittler die Wolle und das Fell der pockigen Schafe. Nicht die Geschichte der Medizin, sondern die Geschichte der Kostüme, der Völkertrachten aus jenen Jahrhunderten liefert uns den Schlüssel zu dem Studium der natürlichen Ursachen des Kommens und Verschwindens der Pockenepidemien.

[Zitatende

Teil 4


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