COCHRANE setzt Gøtzsche überraschend vor die Tür
Die vor 25 Jahren gegründete Cochrane-Collaboration hatte bisher einen exzellenten Ruf als pharma-unabhängiges Wissenschaftler-Netzwerk, das Arzneimittel- und Therapie-Analysen mit sehr hoher Glaubwürdigkeit veröffentlicht. Das Direktorium stimmte jetzt mit knapper Mehrheit für den Rauswurf eines seiner prominentesten Mitglieder: Prof. Peter C Gøtzsche, einem der Mitgründer und ausgesprochenem Pharma-Kritiker.
Die Abstimmung verlief denkbar knapp: Sechs der dreizehn Mitglieder des Direktoriums stimmten bei Abwesenheit von zwei ihrer Mitglieder, darunter Gøtzsche selbst, für dessen Entlassung. Die Begründung: Er habe dem Ruf des Netzwerks geschadet.
Wie genau Peter C Gøtzsche dies bewirkt haben soll, ist - bisher - nicht bekannt. Gøtzsche gehört zu den weltweit prominentesten pharmakritischen Wissenschaftlern. Seine Bücher "Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität" und "Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen" sind weltweit Bestseller.
Auch mit dem Impfthema hatte sich Gøtzsche auseinandergesetzt und vor allem die HPV-Impfung kritisiert.
Diese jedoch wurde von einer kürzlichen Cochrane-Übersichtsarbeit als sicher beurteilt.
Gøtzsche beklagt in einer öffentlichen Stellungnahme eine zunehmende Politisierung des Direktoriums und Defizite bei Transparenz und konstruktivem Umgang mit Kritik. Des Weiteren beobachte er einen Trend zur Kommerzialisierung innerhalb des Netzwerkes und zunehmenden Einfluss der Geldgeber.
Erst kürzlich war Cochrane durch eine große Spende der Bill & Melinda Gates-Stiftung ins Gerede gekommen. Die Gates-Stiftung finanziert weltweit Impfkampagnen und hält selbst große Aktienpakete bei den Herstellern - die von diesen Kampagnen profitieren.
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