"Grippeimpfstoff: Wie oft trifft die Virusvorhersage der WHO zu?"
Frage von Daniele G. an die impfkritik.de-Redaktion:
"Wird eigentlich im Nachhinein überprüft, in wieweit der entwickelte Grippeimpfstoff den tatsächlich aufgetretenen Grippeerregern entsprochen hat? Z. B. in Prozenten ausgedrückt: Grippeimpfstoff der Saison 2008/2009 war gegen die Erreger A, B und C, tatsächlich aufgetreten sind diese zu X Prozent, die Erreger K, L und M wurden nicht rechtzeitig entdeckt um berücksichtigt zu werden und traten zu Y Prozent auf. Da ich kein Mediziner bin kann natürlich sein, dass ich da auch einem grundsätzlichem Denkfehler unterliege."
Antwort:
Sehr geehrte Frau G.,
nein Ihre Frage ist durchaus berechtigt. Die WHO legt ja bereits im Februar fest, welche drei Influenzavirustypen hauptsächlich im nachfolgenden Herbst kursieren werden. Und diese drei Antigene kommen dann auch in den Impfstoff.
In dem Influenza-Standardwerk "Influenza" von Werner Lange und Georg E. Vogel werden in der zweiten Auflage auf Seite 137 die vorhergesagten und tatsächlich festgestellten Virustypen einander gegenübergestellt. Aufgeführt sind insgesamt 13 Grippeperioden ab Winter 1987/88 bis Winter 1999/2000. In diesen 13 Jahren gab es nur 6 Treffer. Während der restlichen 7 Winter hatte der Impfstoff somit auch aus offizieller Sicht keine - oder allerhöchstens eine minimale - Wirkung.
Dies bedeutet, dass selbst dann, wenn die Grippeimpfstoffe tatsächlich eine Wirksamkeit besäßen, jede Impfung ein Glücksspiel ist. Es sei denn, der Impfarzt kann Auskunft darüber geben, ob der aktuell kursierende Virustyp durch den saisonalen Grippeimpfstoff abgedeckt ist.