Studie: Rotavirus-Impfung in Entwicklungsländern nur wenig wirksam
Die Wirksamkeit der beiden verfügbaren Rotavirus-Impfstoffe Rotarix und RotaTeq beträgt einem Artikel auf www.sciencedaily.com zufolge nur 20 bis 50 %.
Eine neue Studie hat nun versucht herauszufinden, woran das liegt. Das Ergebnis: Es liegt gar nicht an den Impfstoffen, sondern dass ein Großteil der afrikanischen Kinder eine genetische Besonderheit aufweist, die sie immun gegen jene Stämme des Rotavirus machen, die auch in den o. g. Impfstoffen enthalten sind. Somit verpufft die Impfung, ohne dass es am Impfstoff selbst liegt.
Ein genialer Schachzug der Studienautoren, der es ermöglicht, sich den Pelz zu waschen, ohne sich nass zu machen, um ein bekanntes Sprichwort zu zitieren.
Doch die Schlussfolgerung der Autoren hat mindestens zwei Haken:
1. Wird in der medizinischen Welt die Wirksamkeit von Impfstoffen nur mit Hilfe eines unzuverlässigen Surrogatparameters (Ersatzmessgröße) gemessen, dem sog. Antikörpertiter im Blut. Ob Menschen mit hohen Titern wirklich einen deutlichen gesundheitlichen Vorteil gegenüber Menschen ohne nachweisbare Titer haben, ist den zuständigen deutschen Behörden (RKI und PEI) nicht bekannt.
2. Die genetische Besonderheit vieler afrikanischer Kinder kann neuesten Erkenntnissen der Genetik zufolge eine erworbene Eigenschaft sein, also eine Reaktion des Organismus auf Stressoren (z. Umweltgifte, Mangel- oder Fehlernährung). Das Wissen darum, was diese Kinder neben ihrer genetischen Besonderheit ansonsten noch gemeinsam haben, könnte völlig neue Wege der Vorsorge eröffnen.
Quellen:
Defective gene renders diarrhea vaccine ineffective
Empfohlene Literatur: "Das kooperative Gen" von Prof. Joachim Bauer