WHO lässt "Pandemie"-Pläne durch Pharma-Manager auswerten
18.11.2010: Ein Institut der Universität Nottingham soll unter der Leitung von Professor Jonathan Van Tam für die WHO untersuchen, inwiefern sich die vorhandenen Influenza "Bereitschaftspläne und Vorsorgemaßnahmen als wirksam und zweckmäßig erwiesen haben".
WHO macht mit Van Tam einen Bock zu Gärtner, denn sie lässt damit einen ehemaligen leitenden Angestellten von ROCHE, GSK und Sanofi-Aventis für sie die Lehren aus der "Pandemie"-Pleite ziehen. Die Generalsekretärin Frau Chan benimmt sich so, als hätte es nie Korruptionsvorwürfe wegen der Zusammenarbeit zwischen Big Pharma und der WHO gegeben.
Von der vom Europarat eingeforderten Transparenz in der milliardenschweren, höchst korruptionsverdächtigen Zusammenarbeit von WHO und Pharma-Industrie ist bisher nichts zu spüren. Im Gegenteil: Prof. Van Tam war von Anfang an ein wichtiger "wissenschaftlicher" Begleiter der WHO bei der Inszenierung und Verbreitung der Angst vor der "Vogel-Grippe" (2006) und der "Schweine-Grippe" (2009) und wird kaum Interesse haben, Licht in die Angelegenheit zu bringen.
Gerade ein von der Industrie gesponserter Wissenschaftler wie er soll jetzt im Auftrag der WHO klären, "inwiefern Vorsorgemaßnahmen bei der Bekämpfung der Pandemie H1N1/2009 von Nutzen waren, und dabei im Hinblick auf die Zukunft geeignete Praktiken sowie Bereiche zu benennen, in denen eine Fortsetzung oder Erhöhung der Unterstützung durch die WHO nötig ist."
Da Prof. Van Tan vor den WHO-Panik-Kampagnen für Roche (Tamiflu) , Aventis Pasteur MSD (Sanofi Aventis) und SmithKline Beecham (GSK) als Chef für medizinische Angelegenheiten arbeitete, ist er sich jetzt wohl auch so sicher, dass sich die laufende Zusammenarbeit - wie er sich ausdrückt: "für beide Seiten auszahlt."
Die damit erneut gezeigte ungeheuere Naivität und Unverfrorenheit der WHO ist beängstigend und empörend zugleich. Man kann gespannt sein, welche durchtriebene Marketing Idee für nächste "Pandemien" dabei herauskommen.
Eines ist klar: Ein gewissenhafter Arzt kann der WHO nicht mehr glauben. Und die Regierungen müssen sich fragen lassen, weshalb sie tatenlos zuschauen und zahlen, während die weltweit wichtigste Gesundheitsbehörde zum Marketing-Instrument für eine skrupellose Pharma-Industrie verkommt. - Dr. med. Wolfgang Wodarg