Radikale Neubesetzung der STIKO
(ir) Wie das Deutsche Ärzteblatt am 22. Februar 2011 auf seiner Online-Ausgabe berichtet, ist Prof. Friedrich Hofmann, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), von seinem Amt "wegen mangelnder Unterstützung der STIKO durch das Bundesgesundheitsministerium (BGM) und fehlender Transparenz bei der Berufung von Mitgliedern" zurückgetreten. Die STIKO wählte daraufhin den ehemaligen Leiter des Kölner Gesundheitsamtes Jan Leidel zu ihrem Vorsitzenden. Von den 16 bisherigen STIKO-Mitgliedern seien noch acht im Amt geblieben und acht neue Personen hinzugekommen.
Laut der Süddeutschen Zeitung online vom 2. März 2011 heißt es unter dem Titel "Fragwürdige Runderneuerung", nach Vorgabe des Bundesgesundheitsministers Rösler solle die Ständige Impfkommission (STIKO) künftig stärker nach wissenschaftlichen Kriterien entscheiden als bisher.
Webseite der STIKO
Kommentar:
Ich finde es bemerkenswert, dass die halbe STIKO so kurz nach der "2. Nationalen Impfkonferenz", die vom 8. - 9. Februar in Stuttgart tagte, ausgetauscht wurde. Über die wahren Hintergründe kann man nur spekulieren. Dass ein Mann wie Rösler, der von vielen als Marionette der Pharma-Industrie angesehen wird, einen stärkeren Bezug auf "Wissenschaftlichkeit" und "Evidenz" bei der Neubesetzung im Auge hatte, ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass den erfolgsverwöhnten Herstellern der bisherige Vorsitzende Hofmann zu zögerlich bei der Empfehlung von neuen Impfungen war. Das ist angesichts der Explosion der Ausgaben für Impfstoffe mit dem gesunden Menschenverstand nicht mehr, aber vor dem Hintergrund einer schier unstillbaren Profitgier der Hauptaktionäre durchaus erklärbar.
Übrigens führte ich mit Prof. Hofmann bei der Nationalen Impfkonferenz ein kurzes Gespräch. Ich bat ihn um ein Interview, was er jedoch vehement mit der Begründung ablehnte, ich hätte mit meinen Prozessen gegen die STIKO (wo es um die Offenlegung der Interessenkonflikte ging) "dem Impfgedanken" zu sehr geschadet. Was dieser "Impfgedanke" - den Dr. Klaus Hartmann, ein Behörden-Insider, einmal in einem Interview ein "Gespenst" nannte, dass in den Behörden herumgeistere - mit Wissenschaftlichkeit und evidenzbasierter Medizin zu tun hat, ist mir immer noch ein Rätsel.