Richtigstellung zum angeblichen Maserntodesfall in München
(ir) Ende März soll laut aktuellen Pressemeldungen ein 26jähriger Patient in einem Münchner Krankenhaus an Masern gestorben sein und vorher einen 72jährigen Mitpatienten und zwei Pflegerinnen angesteckt haben. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) nimmt dies zum Anlass, den Impfunwilligen ins Gewissen zu reden. Eine regelrechte Welle an Masern-Panikmache überschwemmte heute das Land.
Richtig ist: Der Hintergrund dieser Panikmache ist kein realer, sondern ein politischer: Die Bundesregierung hat sich gegenüber der Weltgesundheitsbehörde WHO verpflichtet, die Masern in Deutschland innerhalb der nächsten Jahre auszurotten. Vom 23. bis 30. April tagte die sogenannte "Europäische Impfwoche". Dies ist der wahre Auslöser für die bundesweite Panikmache. Hätte es nicht den 26jährigen Patienten in München gegeben, hätte man sich einen anderen "Vorzeige-Toten" gesucht. Das klingt makaber und genau das ist es auch.
Richtig ist: Die Masern sind eine harmlose Kinderkrankheit, die bei angemessener medizinischer Begleitung in der Regel komplikationslos verläuft und oft mit einer langfristig stabileren Gesundheit oder gar regelrechten Entwicklungsschüben einhergehen. Komplikationen sind meistens nicht den Masern, sondern den Nebenwirkungen symptomunterdrückender Medikamente oder sonstigen individuellen Umständen zuzuordnen.
Wie kann eigentlich ein 26jähriger Masern bekommen und daran sterben? Wieso können sich (erwachsene) Pflegerinnen und ein 72jähriger Mitpatient bei ihm anstecken? Warum treten die derzeit in München gemeldeten Masern hauptsächlich bei Erwachsenen auf?
Richtig ist: Das hat es VOR Einführung der Massenimpfungen gegen Masern nicht gegeben: Die Verschiebung der Erkrankung ins Erwachsenenalter ist eine Folge der Impfung und bekanntermaßen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko verbunden. Hätte der 26jährige Patient als Kinder bereits die Masern durchgemacht, wäre übrigens verschiedenen Studien zufolge statistisch gesehen sein Krebsrisiko gesunken.
Richtig ist: Dafür, dass eine Masernimpfung vor einer Erkrankung schützt, gibt es keine Beweise. Bei der Zulassung der Impfstoffe wird ausschließlich der Antikörpertiter im Blut gemessen. Dieser ist jedoch, wie das RKI, die deutsche Seuchenbehörde, selbst einräumt, nur eine Ersatzmessgröße und sagt über eine Schutzwirkung nichts aus. Vergleichende Studien zwischen Geimpften und Ungeimpften werden aus "ethischen Gründen" auch bei den Zulassungsstudien nicht vorgenommen.
Richtig ist: In den Pressemeldungen wird gar nicht erwähnt, ob der 26jährige Verstorbene geimpft war. Auch von den anderen Personen, die er angesteckt haben soll, wird dies nicht erwähnt.
Es wird behauptet, dass eine einzelne Impfung nicht ausreichend vor Masern schützt. Dazu sei eine zweite Injektion notwendig.
Richtig ist: Wenn wir von einer Schutzwirkung eines als ausreichend angesehenen Antikörpertiters im Blut ausgehen (und die Impfexperten gehen defitinitiv davon aus), dann zählt nicht die Anzahl der Injektionen, sondern allein die Höhe des Antikörpertiters. Dieser kann auch unabhängig von einer Impfung oder einer bewusst durchgemachten Masernerkrankung "ausreichend hoch" sein. Die zweite Maserninjektion dient nur dazu, den Anteil derjenigen, die keinen "ausreichend hohen" Antikörpertiter vorweisen können, zu verringern. So geht man von ungefähr 10 % "Impfversagern" nach der ersten Injektion und ca. 5 % verbleibenden "Impfversagern" nach der zweiten Injektion aus. Wie lange der Titer anhält, ist völlig individuell und von Fall zu Fall verschieden.
Richtig ist: Der Mann war wegen einer nicht-tödlichen Tumorerkrankung in Behandlung. Dies bedeutet entweder Operation oder Chemotherapie oder beides. Auf jeden Fall hat er schulmedizinische Medikamente mit bestimmten Nebenwirkungen erhalten. Wenn der Patient nun zusätzlich noch die Masern bekam, dann sind es doch wohl zuallererst die Grunderkrankung und die Nebenwirkungen der Behandlung gewesen, die hier den Ausschlag gegeben haben. Zumindest aber ist es unmöglich, die Verschlechterung des gesundheitlichen Zustandes eindeutig der Maserninfektion zuzuordnen!
Weitere kritische Infos:
Pressemeldungen:
Süddeutsche Zeitung online vom 2. Mai 2011
www.region-muenchen.de vom 2. Mai 2011
Münchner Abendzeitung vom 2. Mai 2011
Münchner Merkur online vom 1. Mai 2011
Zwei plus Zwei ist Vier schrieb am 28.06.2015 um 11:44:43
Wie kann eigentlich ein 26jähriger Masern bekommen und daran sterben? Wieso können sich (erwachsene) Pflegerinnen und ein 72jähriger Mitpatient bei ihm anstecken? Warum treten die derzeit in München gemeldeten Masern hauptsächlich bei Erwachsenen auf?
Richtig ist: Das hat es VOR Einführung der Massenimpfungen gegen Masern nicht gegeben:
Dann rechnen wir mal. Der 72-jährige, der im Jahr 2011 an Masern erkrankt ist dürfte entsprechend Jahrgang 1939 gewesen sein. Als dieser 72 jährige 26 Jahre alt war schrieben wir entsprechend das Jahr 1965.
Da man Masern im Allgemeinen nur einmal im Leben bekommen kann dürfen wir also getrost davon ausgehen, dass der Herr die Masern noch nicht hatte als er 26 Jahre alt war.
Damals gab es aber noch keine Massenimpfung gegen Masern - und Masern sind ja nun eher eine "Kinderkrankheit" als eine "Seniorenkrankheit".
Wenn der Herr sich 2011 im Alter von 72 Jahren mit Masern infizieren konnte hätte ihm doch mit ein bisschen Pech das gleiche 1965 in der Vorimpfära im Alter von 26 Jahren passieren können - warum auch nicht?
Der Fall des 72-jährigen zeigt eben ganz im Gegenteil dass auch vor Einführung der Masernimpfung durchaus nicht jeder die Masern im Kindesalter bekam - der eine oder andere ist offensichtlich durchs "Raster" geschlüpft und hatte dann durchaus die "Chance" sich im Erwachsenenalter oder gar Seniorenalter anzustecken.
Kaum vorstellbar also (und dafür haben Sie auch keine Belege) dass es so etwas früher nicht gegeben hat, dass 26-jährige oder 72-jährige sich mit Masern anstecken.
Das mag selten gewesen sein (im Verhältnis zu den hundertausenden Masernfällen die es pro Jahr gab) - aber wie der Fall des 72-jährigen zeigt gab es eben durchaus auch früher Fälle, wo jemand die Masern nicht bereits als Kind bekommen hatte....
Die Verschiebung der Erkrankung ins Erwachsenenalter ist eine Folge der Impfung und bekanntermaßen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko verbunden. Hätte der 26jährige Patient als Kinder bereits die Masern durchgemacht, wäre übrigens verschiedenen Studien zufolge statistisch gesehen sein Krebsrisiko gesunken.
Richtig ist: Dafür, dass eine Masernimpfung vor einer Erkrankung schützt, gibt es keine Beweise.
Aber Herr Tolzin - wenn die Masernimpfung NICHT vor einer Erkrankung schützt WIE bitte soll sie dann eine "Verschiebung" der Masern ins Erwachsenalter bewirkt haben?
Wie soll das gehen?
(Die "Verschiebung" ist übrigens nur eine relative und keine absolute. Der relative Anteil der Erwachsenen unter den Masernerkrankten ist tatsächlich durch die Masernimpfung gestiegen. Der absolute Anteil der masernkranken Erwachsenen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Erwachsenen ist allerdings gesunken).
Heute erkranken viel weniger Kinder und auch viel weniger Erwachsene an Masern.
Allerdings war der Rückgang bei Kindern stärker als bei Erwachsenen - wodurch der relative Anteil der Erwachsenen gestiegen ist - aber das absolute Risiko an Masern zu erkranken trotzdem gesunken.
Das ist bei jeder Maßnahme welche die Wahrscheinlichkeit reduziert etwas zu erleiden was man nur einmal im Leben bekommen kann (Masern, Tod) unvermeidbar.
Auch die Verwendung des Fahrradhelms führt zu einer "Verschiebung" des Durchschnittsalter von tödlich verunglückten Radfahrern ins Erwachsenenalter.
Denken Sie mal drüber nach...
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