Meldemoral bei Impfkomplikationen: PEI erklärt sich für nicht zuständig
(ir) Die Meldemoral der Ärzte bezüglich beobachteter Impfkomplikationen ist in Deutschlang schlecht bis miserabel. Das findet auch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das im Bundesgesundheitsblatt vom April 2002 von einer maximalen Melderate von 5 Prozent ausgeht. Doch das Thema ist den Impfstoff-Wächtern wohl eher peinlich, denn weitere Schätzungen oder gar Hochrechnungen zu dem Thema scheint es nicht zu geben. Eine Erhebung unter den Teilnehmern des Stuttgarter Impfsymposiums brachte eine wahrscheinliche Melderate von weniger als einem Promille, also einem Tausendstel, zutage. Demnach muss man jeden gemeldeten "Verdachtsfall einer Impfkomplikation" wie der korrektere Sprachgebrauch lautet, mindestens mit Tausend multiplizieren. Das wären bei ca. 2000 Meldungen pro Jahr nicht weniger als 2 Millionen leichte, schwere und schwerste Erkrankungen im Zusammenhang mit Impfungen.
Im Bundesgesundheitsblatt weisen die Verantwortlichen des PEI auch gelegentlich darauf hin, dass es wichtig sei, die Meldemoral der Ärzte zu erhöhen. Unternommen wird vom PEI allerdings fast nichts, denn gelegentliche Hinweise im Bundesgesundheitsblatt und Vorträge bei diversen Tagungen und Schulungen erreichen nur einen winzigen Bruchteil der etwa 400.000 in Deutschland registrierten Ärzte.
Für die Erhöhung der Meldemoral sei das PEI nicht zuständig, das stünde nirgendwo in ihrem gesetzlichen Auftrag, teilte mir die Pressestelle mit. Eine Beschwerde beim Bundesgesundheitsministerium brachte das gleiche Ergebnis.
Daraufhin habe ich beim PEI nachgefragt, wer denn in Deutschland für die Erhöhung der Meldemoral zuständig sei, wenn nicht das PEI. Diese Frage stellte ich per Email auch direkt an den derzeitigen Präsidenten der Behörde, einen Herrn Professor Dr. Klaus Cichutek. Auf diese Anfrage bekam ich noch nicht mal eine Empfangsbestätigung, inzwischen hake ich zum zehnten Mal bei PEI nach, mir doch wenigstens diese zukommen zu lassen.