Sinkende Masernhäufigkeit durch Impfungen?
Leserfrage:
vielen Dank erstmal für Ihren tollen Newsletter. Vorab: Meine Kinder sind nicht geimpft und erfreuen sich bester Gesundheit, d. h. keine Nahrungsmittelunverträglichkeiten, keine Allergie, kein Asthma, kein ADHS etc.. Ich als Heilpraktiker unterhalte mich relativ häufig über Pro und Kontra bzgl. Impfungen. Beim Rückgang der Todesfälle bspw. Infolge von Masern ist es augenscheinlich, dass schon vor Einführung der Impfungen diese rückläufig waren. Wie ist es mit der Erkrankungshäufigkeit bspw. bei Masern nach Einführung von Impfungen. Ist nicht tatsächlich seit Einführung der Masernimpfung ein Rückgang der Erkrankungshäufigkeit festzustellen? - Herbert O.
Antwort:
der Rückgang der Masern-Sterberate bereits Jahrzehnte VOR Einführung der Impfung ist laut den Statistiken, die mir aus den USA, Deutschland, England und Wales vorliegen, eindeutig. Eine Erkrankungsstatistik über einen ausreichend langen Zeitraum liegt mir nur aus den USA vor. Hier zeigt eine Statistik aus dem Buch von Prof. Ehrengut ("Impffibel"), dass die Anzahl der erfassten Masernerkrankungen zwischen 1912 und 1960 ungefähr auf dem gleichen Niveau geblieben ist, während die Sterberaten kontinuierlich sanken. Das könnte so gedeutet werden, dass die Masernhäufigkeit innerhalb dieses Zeitraums zwar nicht zurückging, dafür aber ihre Schwere. Das ist auch plausibel, denn mit Zunahme des Wohlstandes und einer besseren Ernährung verbesserte sich unter anderem die Versorgung mit Vitamin A, das laut WHO-Erkenntnissen sehr wichtig ist, um die Masern gut zu überstehen.
In den USA geht die Masernhäufigkeit mit Einführung der Impfung Mitte der 1960er Jahre tatsächlich stark zurück. Dies lässt jedoch keine Aussage über einen ursächlichen Zusammenhang zu, denn der Rückgang kann auch daher kommen, dass die Ärzte geimpfte Kinder im Vertrauen auf die Impfung einfach nicht mehr mit Masern diagnostizierten.
Quelle: "impf-report" Ausgabe Nr. ir80/81, Juli/August 2011, S. 28
.
Kommentare
Hans U. P. Tolzin schrieb am 16.04.2014 um 14:57:10
Nein, das ist eben nicht wirklich die Frage, denn der Verlauf NACH der Impfeinführung kann durch verschiedene Faktoren (Veränderung der Erfassungskriterien, Diagnoseverschiebung durch Impfstatus). Dagegen weiß man über den Verlauf VOR Impfeinführung ganz genau, dass dieser mit der Impfung nix zu tun haben kann.
hansjuergen schrieb am 19.04.2014 um 15:19:11
Herr Tolzin, das ergibt überhaupt keinen Sinn! Warum sollten alle Ärzte plötzlich anders diagnostizieren?
Und Wenn ja? Welche Krankheit diagnostizieren sie dann bei den Hunderttausenden Menschen jedes Jahr, die ja nach ihnen immernoch die Masern bekommen?
Schließlich hätten diese Leute ja die ganz typischen Masernsymptome.
Gäbe es von allen Ärzten sozusagen eine "Ersatzdiagnose", so müsste ja entsprechend dem Rückgang der Masernerkrankten ein gewaltiger Anstieg einer neuen Krankheit mit exakt den gleichen Symptomen vorhanden sein!
Hans U. P. Tolzin schrieb am 19.04.2014 um 17:12:17
Der Impfstatus beeinflusst sehr wohl die Diagnose der (impfgläubigen) Ärzte! Bei Masern ist dies aber nicht so sichtbar, da sie inzwischen zu selten auftreben (auch ohne Impfung). Ganz anders bei Polio. Dort gab es 1962 mit Einführung der Schluckimpfung durch zusätzliche Änderung der Meldekriterien zu einer eindeutigen Diagnoseverschiebung Richtung Meningitis/Enzephalitis.
hansjuergen schrieb am 19.04.2014 um 19:15:57
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie gerne mit Begriffen um sich werfen, ohne diese erschöpfend verstanden zu haben!
Enzephalitis/Meningitis sind keine klar definierten Erkrankungen sondern Erkrankungsformen mit unterschiedlichen Ursachen/Ausprägungen.
So ist eine Enzephalitis bzw. Meningitis oft ein Symptom einer Polioinfektion, kann aber auch sehr viele andere Ursachen haben.
Die einzige schlüssige Folge ihrer Behauptung wäre, dass die vormals als Polioenzephalitis später als Enzephalitis unbekannter Herkunft (idiopathisch) diagnostiziert wurde.
Das sollten sie dann aber sehr einfach belegen können. Ich kann das nämlich nicht!
Und dann würde mich noch brennend interessieren wie genau sich denn die Meldekriterien verändert haben und woher sie diese Information haben.
Heute muss übrigens schon beim klinischen Verdacht auf Polio dies gemeldet werden.
Dennoch gibt es in Deutschland seit 20 Jahren praktisch keine Neuerkrankung mehr!
Hans U. P. Tolzin schrieb am 19.04.2014 um 19:55:50
Bei ähnlichen Symptombildern entscheiden eben oft der Erstverdacht des Arztes in Verbindungen mit bestätigenden Labortests über seine Diagnose. Auch der Impfstatus spielt ggf. eine Rolle. Darüber hinaus die Falldefinitionen und Meldekriterien. Das alles ist zu beachten, wenn man die Erkrankungs- bzw. Sterberate ab dem Zeitpunkt der Impfeinführung mit dem Verlauf VOR der Impfeinführung vergleichen will. Bezüglich meiner Polioaussage empfehle ich die impf-report Ausgabe Nr. 99, falls der Inhalt der Webseite nicht ausreicht.
Hansjuergern schrieb am 16.04.2014 um 14:36:21
Die Frage ist doch aber, wie geht die Kurve NACH 1960 weiter!
Diesen Kommentar beantworten