Studie: 3,6 Fälle mit ASIA-Syndrom auf 100.000 HPV-Impfdosen
(ht) Eine Gruppe Mailänder Ärzte hat sich die Mühe gemacht, das US-amerikanische Meldesystem VAERS nach Autoimmunphänomenen (ASIA = Autoimmune Syndrome Induced by Adjuvants) nach der HPV-Impfung zu durchforsten. Sie fanden 2.207 Fälle. Das entspricht 3,6 ASIA-Fällen auf 100.000 verimpfte Dosen, mit den typischen Symptomen wie Fieber, Myalgie, Arthralgie, Neurologische Symptome und Autoimmunerkrankung. Damit handelt es sich um die bisher größte Erhebung von ASIA-Fällen überhaupt. [1]
Die Dunkelziffer dürfte jedoch beachtlich sein. Laut Lasek et al., die meines Wissens einzige jemals vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI), der deutschen Zulassungsbehörde, zitierte Quelle zur Dunkelziffer, beträgt die Melderate maximal 5 %. [2]
Das wären unter Einberechnung der Dunkelziffer 3,6 x 20 = 72 Fälle auf 100.000 verimpfte Dosen. Damit sind wir bei fast einem ASIA-Fall unter 1000 Impfdosen. Hat jedes der geimpften Mädchen 3 Dosen bekommen, wie empfohlen, wären wir bei einem ASIA-Fall unter etwa 300 bis 500 Geimpften. Das ist schon erschreckend genug. Meine eigene Schätzung der allgemeinen Dunkelziffer liegt jedoch noch weit darüber, nämlich bei 99,9 %. Das ist zwar eine durchaus begründete Schätzung, beweisen kann ich dies natürlich nicht. Aber das PEI ist angesichts fehlender Daten gar nicht in der Lage, meine Schätzung als unseriös zu entkräften, denn systematische Erhebungen werden ja nicht vorgenommen. Diese Tatenlosigkeit unserer Behörden ist vielleicht das wirklich Erschreckende an der ganzen Sache. [3]
[1] The epidemiological profile of ASIA syndrome after HPV vaccination: an evaluation based on the Vaccine Adverse Event Reporting Systems
[2] Hartmann/Stanislawski, Bundesgesundheitsblatt, 4/2002, Seite 353
[3] Bundesgesundheitsblatt, Dez. 2004, S. 1161