2016: Willkommen im Jahr der Impfpflicht
(ht) Wenn Sie mich noch vor einem Jahr gefragt hätten, ob ich glaube, dass eine Impfpflicht kommt, hätte ich dies verneint. Begründet hätte ich es damit, dass sie nicht wirklich im Interesse der Hersteller liegt, denn eine Impfpflicht führt zwangsläufig zu einer Mobilisierung der impfkritischen Bevölkerung. Eine öffentliche Impfdiskussion über Pro und Kontra ließe sich dann nicht mehr vermeiden. Das tut jedoch erfahrungsgemäß den Durchimpfungsraten gar nicht gut. Die sind ja in den letzten Jahrzehnten auch ganz ohne Impfpflicht kontinuierlich gestiegen.
Doch dann kam der angebliche Maserntodesfall eines kleinen Jungen in Berlin, der von einer bis dahin beispiellosen Medienkampagne und Hetze gegen impfkritische Eltern begleitet war. Dieser eine Todesfall, der aus meiner Sicht in Wahrheit die Folge (schul-)medizinischer Kunstfehler darstellt, führte schließlich dazu, dass die Regierungskoalition in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit dem Präventionsgesetz eine enorme Verschärfung des Impfmobbings in Deutschland beschloss. Künftig dürfen zum Beispiel alle ungeimpften Schüler bei jedem Masern-(verdachts-)fall von der Schule verwiesen werden, völlig unabhängig davon, ob sie wirklich Kontakt hatten oder nicht.
Und nun hat auch noch der Bundesparteitag der CDU auf Antrag der Jungen Union die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht befürwortet. Auch aus Reihen der SPD fordern führende Politiker die Impfpflicht. Wenn Sie mich also heute fragen, ob die Impfpflicht kommt, muss ich Ihnen leider sagen, dass ich dies jetzt durchaus für möglich halte. Selbst dann, wenn es wegen der juristischen Hürden nicht zu einer regulären Impfpflicht kommt, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit eine weitere Verschärfung des Impfmobbings geben. Willkommen im Jahr des Impfwahns.
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