Petition: Spahn verweigert Dialog mit Kritikern
Mit Impfpflicht-Kritikern redet Spahn nicht
Übergabe der Petition im Bundesgesundheitsministerium (von links): Heiko Rottmann-Großer, Unterabteilungsleiter im BMG; Michael Friedl, Kinderarzt, Heidelberg; Dr. Stefan Schmidt-Troschke, Kinderarzt, Berlin; Dr. Jost Deerberg, Hamburg
Die Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄIIE) wollten Gesundheitsminister Spahn am 27. Juni die 143.000 Unterstützerunterschriften ihrer Petition persönlich übergeben. Doch Spahn hat offenbar keine Zeit für seine Kritiker.
Auf einer Pressekonferenz vor der Übergab von 143.000 Unterschriften gegen eine Impfpflicht zeigten sich die Vertreter der ÄIIE, drei Kinderärzte aus Berlin, Heidelberg und Hamburg, sehr enttäuscht darüber, dass Gesundheitsminister Spahn nicht bereit war, die Petition persönlich entgegenzunehmen. Statt dessen schickte er mit Heiko Rottmann-Großner einen Unterabteilungsleiter.
Die geplante Impfpflicht sei in erster Linie unverhältnismäßig, denn die Durchimpfungsraten in Deutschland seien ja schon sehr hoch, höher sogar als in Ländern, in denen eine Impfpflicht bereits bestehe. Statt dessen plädierten die drei Vertreter der ÄIIE für mehr Aufklärung und "weicheren" Maßnahmen, um die Impfbereitschaft zu erhöhen, wie eine ergebnisoffenere Aufklärung, die das Vertrauen in staatliche Organe fördere oder Erinnerungssysteme.
Bemängelt wurde auch, dass durch eine Impfpflicht gegen die Masern in der Praxis eine Dreifach-Impfung erzwungen werde, denn es gebe ja in Deutschland keinen Einzelimpfstoff. Darüber hinaus sei es widersprüchlich, wenn Eltern von Schulkindern sich mit einem Bußgeld praktisch freikaufen könnten.
Ohne Not werde in Andeutung auf die Grundrechte ein Grundkonsens in der Gesellschaft in Frage gestellt. Der menschliche Körper sei das Intimste des Menschen und deshalb sei eine sorgfältige Abwägung notwendig. Mütter könnten intuitiv wahrnehmen, was für das Kind gut sei.
Über den Erhalt der individuellen Impfentscheidung hinaus forderten die Ärzte eine angemessene Vergütung einer ergebnisoffenen Impfberatung. Entscheiden sich die Eltern nicht zu impfen, könnte der Arzt die Zeit nicht abrechnen. Zudem wurde mehr Transparenz der Daten und eine bessere Informierung der Öffentlichkeit als Ziel genannt. Es sei eine umfassendere und unabhängige Untersuchung der Auswirkungen von Impfungen notwendig. Würde man dazu die 19 % Mehrwertsteuer verwenden, die in den Impfstoffpreisen enthalten sind, wären das bei einem geschätzten Jahres-umsatz von einer Milliarde Euro etwa 190 Millionen Euro für die Forschung.
Gefordert wurde auch ein herrschaftsfreier Wissenschaftsdiskurs. Es gehe nicht an, dass bestimmte Institutionen vorgeben, wie vorliegende Fakten zu interpretieren seien. Zudem sei es fraglich, ob die Masern überhaupt ausrottbar seien.
Die geplante Impfpflicht verfehle die eigentlich gefährdeten Erwachsenen, denn durch die Massenimpfungen habe sich das Erkrankungsalter nach hinten verschoben, was mit einer deutlich höheren Komplikationsrate verbunden sei.
Pressemitteilung der ÄIIE Video von der Pressekonferenz
Ein Kommentar von Hans U. P. Tolzin
Grundsätzlich ist es sehr zu begrüßen, dass die ÄIIE in Form dieser Petition aktiv geworden sind und sich auch glaubhaft auf eine Verfassungsklage vorbereiten.
Eltern und Patienten, die sich bereits intensiv mit der Impffrage auseinandergesetzt haben, dürfte jedoch irritieren, dass der Ärzteverband den Sinn von Massenimpfaktionen und hohen Durchimpfungsraten als angeblich alternativlose Vorsorgemaßnahme nicht in Frage stellt.
Dabei sind es gerade die ÄIIE, die immer wieder anführen, dass die Masern oft mit der Beobachtung von Entwicklungsschüben einhergehen, dass Studien zufolge die Masern das Risiko von Krebs und Allergien senken.
Die Forderung nach vergleichenden Placebostudien wurde dagegen nicht gestellt, um eine belastbare Aussage darüber treffen zu können, ob Geimpfte tatsächlich einen langfristigen gesundheitlichen Vorteil gegenüber Ungeimpften haben.
Was ich auch vermisst habe, war der Hinweis, dass keine belastbaren Daten über die tatsächliche Häufigkeit schwerer Nebenwirkungen vorliegen, so dass eine Nutzen-Risiko-Abwägung eigentlich gar nicht notwendig ist.
Mehr ergebnisoffene Aufklärung muss deshalb tatsächlich zu sinkenden Durchimpfungsraten führen, in der Pressekonferenz wurde aber so getan, als wäre das Gegenteil der Fall.
Was mich aber vor allem an den ÄIIE stört, ist, dass sie den Eltern und Patienten die bekannten und bewährten Alternativen einer Masern-Impfung vorenthalten, wie z. B. die von der WHO seit Jahrzehnten propagierten - und von deutschen Gesundheitsbehörden ungeliebte - Vorsorge mit Vitamin A oder auch anderen Vitalstoffen und der Vermeidung von kontraindizierten Fiebersenkern und anderen symptomunterdrückenden Medikamenten.
Die Kinderkrankheit Masern hat ganz offensichtlich einen biologischen Sinn, denn eine durchgemachte Infektion boostert (verstärkt) das Immunsystem. Und das lebenslang.
Das sagen die ÄIIE jedoch leider nicht in der Öffentlichkeit. Wenn die Impfberatung in den Praxen der Mitgliedsärzte genauso läuft wie ihren Pressekonferenzen, dann stellt sich die Frage, ob Eltern gut beraten sind, sich von diesen Ärzten beraten zu lassen.
Kommentare
Leoni schrieb am 03.07.2019 um 20:50:25
Hallo, tja ich wünsche mir , dass die Entscheidnunsfreiheit bleibt. Sollte es nötig sein, eine Verfassungsklage zu starten, werde ich diesen Vorgang mit Spenden unterstützen. Die Impflüge ist leider in die Köpfe eingehämmert....meine Standartfrage lautet immer wieder: Warum sind Geimpfte denn nicht vor der Krankheit , gegen die gepmpft wurde, geschützt? Eigentlich müsste doch ich als Ungeimpfter doch die A-karte haben....Warum ist der Impfschutz des Geimpften denn abhängig davon, dass der Ungeimpfte sich impfen lässt?
Und wenn Impfungen soo gut sind, dann müssten sie doch jeder haben wollen, dann müssten die Spritzen doch weggehen wie warme Semmeln.....Bislang habe ich keine logische Antwort bekommen....
Ralf Sommer schrieb am 03.07.2019 um 10:08:20
Als Hr. Spahn zum Gesundheitsminister ernennt wurde war mir klar was kommt. Ein, mit der Pharmaindustrie in engem wirtschaftlichen und persönlichen Kontakt stehender Lobby Vertreter, betet das Narrativ der fast 200 Jahre alten Lufterreger Theorie herunter und sorgt für Umsatz. bedenkt man, dass nachweislich noch nie eines der behaupteten krankmachenden Viren wissenschaftlich als solches bewiesen wurde, diese Theorie von einem nachweislichen Wissenschaftsbetrüger Pasteur erdacht wurde dann stellt sich die Frage ob der Titel Gesundheitsminister überhaupt verwendet werden darf. Letztlich ist die Medizin seit Jahrzehnten in der Bekämpfung der Symptome gefangen und vergeudet Jahr für Jahr hunderte Milliarden für die Suche neuer Geschäftsmodelle.
Gast schrieb am 03.07.2019 um 09:33:05
Ich glaube politisch ist es gut, nur auf die Pflicht und die fehlende Notwendigkeit einzugehen. Sobald es nur um das Impfen geht, wird man sofort als unglaubwürdig abgestempelt und nicht mehr ernst genommen. Ist leider meine Beobachtung. Auch, dass sofort, wenn es um die Impfpflicht geht eine Diskussion über das Impfen an sich losgeht, finde ich krass, denn das eine ist nicht gleichbedeutend mit dem anderen. Mit der Pflicht werden Tore geöffnet, die mir persönlich Angst machen, sich erst Mal darauf zu fokussusieren und dann vielleicht auch die mitzunehmen, die nur gegen die Pflicht sind, nicht aber gegen das Impfen ist im Moment ganz schlau ... sollte man bei den Demos auch so machen. Was hier Gesetzesmäßig getrieben wird, geht in den Diskussionen über das Impfen an sich leider total unter ... Auch wenn ich dem impfen mehr als kritisch gegenüberstehe und wir ungeimpft sind. In dieser Zeit ist das Vorgehen der Ärzte denke ich ganz richtig ... und dann kommt einfach hoffentlich noch mehr im Nachgang ...
Mamas Engelchen schrieb am 02.07.2019 um 23:19:39
In der großen Jubiläumsausgabe "Die Frau als Hausärztin" 4. Auflage von 1953 von Dr. med. Anna Fischer-Dückelmann und Ergänzung von Dr. med. E. A. Mueller wird der Verlauf der Masern umfangreich beschrieben. Zitat am Ende: "Im Ganzen gehören die Masern aber zu den gutartigen Krankheiten und verlaufen bei richtiger Pflege meist leicht." Des Weiteren wird sehr gut beschrieben, wie man den Masernausbruch sinnvoll fördern und mit richtiger Ernährung sowie Homöopathie helfen kann.
Gast schrieb am 02.07.2019 um 18:02:21
Herr Tolzin, ich kann Ihre Irritation verstehen. Jedoch denke ich, dass der Widerstand gegen Impfkritiker nich kleiner wird (im Gegenteil), wenn offensichtliche Fehler der Lobby, die von der Impfpflicht profitiert, und auch Fehler, die Tag für Tag in Arztpraxen passieren (z.B. routinemäßige Gabe von Fiebersenkern) aufgezeigt werden.
Autismus als Nebenwirkung ist für Viele Impfbefürworter inzwischen eine Verschwörungstheorie (dank der Mediengehirnwäsche).
Mir ist zudem tatsächlich meine eigene Entscheudungsfreiheit wichtiger als den Rest der Welt vor Impfschäden zu retten. Das ist genauso aussichtslos, wie die Ausrottung bestimmter Krankheiten oder (rechter) Gesinnungen.
Ich bin dankbar, dass die ÄIIE sich dieses Themas angenommen haben. In meinen Augen haben sie gut argumentiert. Das nützt nur nichts, wenn der sog. Gesundheitsminister nichts davon hören möchte...
Gast schrieb am 02.07.2019 um 16:55:04
Es wird ein klarer Unterschied zwischen Impfgegner und Impfpflichtgegner gemacht. Als Impfpflichtgegner verkehrt man noch in den Kreisen, wo über die Impfpflicht entschieden wird; man ist immer noch salonfähig; als Impfgegner ist man leider abseits der Verhandlungen. Um pragmatisch zu sein, genügt es mir, mich unter den Impfpflichtgegner zu begeben, weil unsere Ziele gleich sind -- keine Impfpflicht, auch nicht für gewisse Berufsgruppen.
Gast schrieb am 01.07.2019 um 14:29:09
Ich bin ja froh, dass sich die Ärzte für individuelle Impfentscheidung so für den Erhalt der freien Impfentscheidung einsetzen. Das ist ja schon mal gut. Jens spahn kann man doch echt vergessen, der lässt sich nicht mal blicken das sagt wieder alles. Der ist nicht an dem wohl unserer Kinder interessiert sondern eher an deren leid und an dem Geld.
Gast schrieb am 01.07.2019 um 13:46:58
Ja, hier sieht man wieder den dialog mit dem bürger. Ein danke an die union, so eine partei ist in meinen augen nicht wählbar. Und dann fragen die sich warum sie abgewählt würden. Und feiern sich das sie noch immer besser sind wie der restlichen und alternativlos. Gruss aus franken.
Gast 1234 schrieb am 15.07.2021 um 18:39:33
Der auf dem Foto zu sehende Heiko Rottmann-Großner ist leider alles andere als nur ein "Unterabteilungsleiter".
Das Spahn ausgerechnet den vorschickt, um die Petition entgegenzunehmen (und sie anschließend ins Leere laufen zu lassen), ist der Zynismus der Macht.
Mehr Interessantes zu dem Herren hier:
https://multipolar-magazin.de/artikel/wie-der-lockdown-nach-deutschland-kam
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