Zwei neue Studien: Ist die Keuchhusten-Impfung wirkungslos?
(ht) Bei einem Keuchhustenausbruch in Perth/Australien zeigte sich, dass voll geimpfte 2- bis 3-jährige Geschwister die häufigste Ansteckungsquelle für unter 6 Monate alte Säuglinge waren.
Finding the 'who' in whooping cough: vaccinated siblings are important pertussis sources in infants 6 months of age and under
In den Niederlanden lagen die Erkrankungsziffern bei Säuglingen in den Jahren 2011/12 höher als in den frühen neunziger Jahren, trotz mehrmaliger Ausweitung der Impfempfehlungen
Sollten diese Studienergebnisse repräsentativ sein, dann wäre die Keuchhustenimpfung nicht nur wirkungslos, sondern sorgt darüber hinaus durch die Verschiebung der Krankheit ins Säuglings- und Erwachsenenalter für mehr bzw. schwerere Komplikationen. Passend dazu war im Deutschen Ärzteblatt vom 14. Nov. 2014 in einem Artikel ab Seite 788 nachzulesen, dass inzwischen 64 % aller gemeldeten Keuchhustenerkrankungen bei Erwachsenen auftreten (und 39 % aller Masernerkrankungen bei Erwachsenen).
Kommentare
Daniela Rath schrieb am 08.02.2015 um 15:53:09
Meine Erfahrung ist, dass die Keuchhustenimpfung "wirkt" und geimpfte Kinder keine Keuchhusten "haben". Dies habe ich selbst erlebt, als ich mit meinen, von starken Hustenanfälle geplagten, 15 Monate alten Sohn abends in die Notaufnahme der Prinzessin Margarete Krankenhauses in Darmstadt kam. "Ist Ihr Sohn geimpft?" Ich:"Nein" "Dann machen wir mal ein Speicheltest, ob es Keuchhusten ist." Meine Frage: "Was wäre, wenn er geimpft wäre?" Antwort: "Dann würden wir das nicht testen, dann kann er ja kein Keuchhusten haben." So einfach ist das. Was die Ansteckung betrifft: Woher hatte mein Sohn seinen Keuchhusten? Keuchhusten ist nicht sehr ansteckend, sondern überträgt sich nur z.B. durch direktes Anhusten. Mein Sohn hatte keinen Kontakt mit einem an Keuchhusten erkrankten Kind, wohl aber mit jeder Menge gegen Keuchhusten aktiv (!) geimpften Kindern. Mein Sohn durfte mit seinem Keuchhusten weder in die Kita, noch zu Pekip oder sonst wo hin. Die aktiv geimpften Kinder hingegen bleiben nicht zu Hause. Für meinen Sohn und mich war das OK, Kinderkrankheiten sind da, um durch gemacht zu werden. Für Säuglinge ist der Umgang mit kürzlich aktiv gegen Keuchhusten geimpften Kindern aber lebensgefährlich!!!
Frieden01 schrieb am 20.01.2015 um 12:57:15
Zur evtl. Wirkungslosigkeit kann ich beitragen, dass meine beiden Neffen, trotz Impfung, an Keuchhusten erkrankten.
Ich verstehe allerdings nicht, warum es durch die (wirkungslose?) Impfung zu einer Verschiebung der Erkrankung ins Erwachsenenalter kommt. Das wäre ja nur möglich, wenn die Impfung wirkt, jedoch keinen Langzeitschutz bietet? Oder?
Karl Kammerer schrieb am 20.01.2015 um 16:10:18
Diese Frage treibt mich auch um.
Die Antwort der Impfbehörden lautet: Impfen!
Beim Ausbruch von Pertussis (Keuchhusten) in Vermont erkrankten die Geimpften um so sicherer, je häufiger sie geimpft waren. Bis zu 5 Impfungen lautet die Empfehlung des Vermonter Gesundheitsamtes. Der Artikel:
Vaccinated kids account for 90 percent of child whooping cough cases in Vermont.
http://vtdigger.org/2012/10/08/90-percent-of-who-
oping-cough-cases-in-vermont-among-vaccinated-chi-
ldren/
Karl Kammerer schrieb am 20.01.2015 um 16:25:48
Kathryn Kinzel
October 9, 2012 at 10:12 am
The 90% vaccinated is a little misleading ? the pertussis vaccine does not confer protection until the primary series is completely administered, which is four shots by the age of ~15 months (or the 18 month mark listed in the story by DOH). So it would be interesting to see how many of the younger children are actually not completely immunized, either because the vaccinations are delayed for whatever reason or the child is too young to have completed the four-dose series.
Regardless, the efficacy of the vaccine leaves a lot to be desired. Hopefully a better version will come out relatively soon, but until then, a mediocre vaccine is better than no vaccine.
Mit anderen Worten: Die Keuchhustenimpfung taugt zwar nichts, aber da wir nichts Besseres haben, muß weiter geimpft werden.
Wobei sich Mrs. Kinzel durch besonders sinnlose Beiträge hervortut. Und wenn ihr schließlich die Argumente ausgehen (was aber nur selten vorkommt), dann muß es eben der "common sense" tun, was immer sie damit meinen mag. Vielleicht den so genannten "gesunden Menschenverstand"?
LG Karl Kammerer
Stefan schrieb am 02.12.2017 um 14:33:58
mediocre heisst mittelmässig. Das heisst nicht, dass der Impfstoff nichts taugt sondern dass er nicht optimal ist.
Aber ist ein mittelmässiger Schutz nicht besser als gar kein Schutz?
Gast schrieb am 02.08.2021 um 11:05:04
"Mediocre" im Englischen heisst keineswegs "mittelmäßig" im deutschen Sinne. Vielmehr bedeutet es "nachrangig" oder "zweitklassig" und damit eher "schlecht". Von daher wird der Impfstoff als , gelinde gesagt, "nicht gut" beschrieben. Denn das ist es was sich im "vorsichtigen" Sinne im Englischen dahinter verbirgt. Wenn schon Wortklauberei, dann bitte richtig! Grüsse von einem Englisch-Studenten.
Stefan schrieb am 02.12.2017 um 14:26:47
Zur Perth Studie
Conclusions (...) Recent evidence suggests that maternal antenatal vaccination would significantly reduce the risk of pertussis in infants 3 months of age and under.
Es wäre also sinnvoll, wenn sich die Mütter vorgeburtlich Impfen lassen. Dies würde das Risiko einer Übertragung reduzieren
Wäre interessant zu sehen ob es mittlerweile genauere Daten dazu gibt
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