Ehemaliger STIKO-Chef und Impf-Lobbyist fordert Impfpflicht
Sollen nur geimpfte Kinder in die Schule dürfen?
Impfexperte plädiert für Pflichtimpfungen in Schulen, um kranke und behinderte Kinder zu schützen / Die Meinung von Kollegen dazu ist geteilt
NEU-ISENBURG (eis). Werden Schüler geimpft, schützt das indirekt auch kranke Mitschüler. Deshalb plädiert Professor Heinz-Josef Schmitt aus Mainz für eine Impfpflicht in Schulen. Bei Kollegen findet er ein geteiltes Echo. (...) Ärzte Zeitung vom 8. Nov. 2007
Kommentar:
Ja, ein "Impfexperte" ist er wohl, der Herr Prof. Schmitt. Schließlich hat er viele Jahre lang an der Mainzer Kinderuniklinik für verschiedene Hersteller Impfstoffstudien durchgeführt. Er ist Mitglied in mehreren von den Herstellern finanzierten Gremien und musste als Vorsitzender der STIKO bei so manchen Abstimmung wegen Befangenheit vor der Tür bleiben. Erst kürzlich hatte er einen Preis über 10.000 Euro angenommen, gestiftet von Sanofi Pasteur MSD. Das ist der Hersteller von GARDASIL, gemeinsam mit dem Konkurrenzprodukt CERVARIX der teuerste Impfstoff aller Zeiten. Gardasil und Cervarix, beides Krebsimpfstoffe ohne Wirkungsnachweis, haben das Potential, unser Gesundheitssystem endgültig finanziell in die Knie zu zwingen. Doch Prof. Schmitt ficht das nicht an: In Deutschland sei ja das Geld vorhanden, wird er als Antwort auf die Frage zitiert, warum diese Impfstoffe in anderen Ländern wesentlich günstiger seien als in Deutschland. Darum hat er auch wohl als Vorsitzender der STIKO dafür gesorgt, dass es nun eine öffentliche Empfehlung für die superteuere Krebsimpfung gibt. Und das, obwohl nach Ansicht vieler Kritiker die Datenlage aus den Zulassungsstudien mehr als dürftig war. Die Kritik an seiner Person wächst. Außerdem laufen die ersten Klagen nach dem Informationsfreiheitsgesetz auf Einblick in die STIKO-Internas. Das mag auch der Grund dafür sein, dass Herr Schmitt zur Überraschung der Fachwelt plötzlich seinen Job bei der STIKO aufgab und nun einen lukrativen neuen Job beim Impfstoffhersteller NOVARTIS angenommen hat. Vielleicht hat er aber auch nur ausgesorgt. Denn am teuersten Impfstoff aller Zeiten verdienen viele mit.
Siehe auch: Hier gibt Herr Prof. Schmitt ganz offen zu, dass er wegen Interessenskonflikten des öfteren nicht an Abstimmungen hatte teilnehmen können. Und die Quadratur des Kreises: Er will zwar keine Impfpflicht, gleichzeitig aber dass Kinder ohne Impfungen keine öffentliche Einrichtungen besuchen können.