HPV-Impfung: Wirkungsgrad unter 50 Prozent?
(ir) Bisher ging die Fachwelt davon aus, dass ca. 70 % aller Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs durch die sogenannten HPV-Hochrisikotypen 16 und 18 verursacht werden. Damit hätten die HPV-Impfstoffe, die genau auf diese beiden Virustypen zielen, einen Wirkungsgrad von immerhin bis zu 70 %. Natürlich vorausgesetzt, das Virus ist tatsächlich die Ursache von Gebärmutterhalskrebs und der Impfstoff stellt einen tatsächlichen Schutz gegen die jeweiligen Virustypen dar.
Nun stellt jedoch eine in der Fachzeitschrift "Gynecologic oncology" veröffentlichte Studie den behaupteten Wirkungsgrad in Frage. Unter 206 Frauen mit einer laborbestätigten Krebsvorstufe (CIN2 und CIN3) wiesen nur knapp 43 % die HPV-Typen 16 und 18 auf. Sollte diese Erhebung repräsentativ sein, dann kann die Wirksamkeit von Cervarix (gegen HPV-16 und HPV-18) allenfalls 43 % betragen. Auch die Wirksamkeit von Gardasil kann kaum höher sein: Die im Impfstoff zusätzlich enthaltenen Subtypen 6 und 11 werden als relativ ungefährlich eingestuft und gelten lediglich als Verursacher von Genitalwarzen.
Damit können die teuersten Impfstoffe aller Zeiten selbst dann, wenn die Behauptungen über Verursachung der Krankheit und Wirksamkeit der Impfungem zuträfen, allenfalls einen Wirkungsgrad von 43 % erreichen.
Interessanterweise war bei 9,2 % dieser 206 Frauen gar kein Humanes Papilloma Virus (HPV) nachweisbar. Somit kann die Aussage, dass für jeden Gebärmutterhalskrebs unbedingt eine HPV-Infektion vorliegen muss, nicht stimmen. Anders gesagt: Frauen können auch ohne eine Infektion mit HPV an Gebärmutterhalskrebs erkranken.
Quellen:
Gynecologic Oncology 111 (2008) 1–2, Editorial
Human papillomavirus vaccine efficacy: Aligning expectations with reality
Gynecologic Oncology 111 (2008) 9–12
Identification of vaccine human papillomavirus genotypes in squamous intraepithelial lesions (CIN2–3)
