Quecksilber – Eine Halbwertzeit von 18 Jahren
Quecksilber – Eine Halbwertzeit von 18 Jahren
Im Gespräch: Der Umweltmediziner Joachim Mutter zum Amalgam-Risiko und der demnächst anstehenden Entscheidung der EU-Kommission zum Amalgam-Verbot.
FREITAG: In Kürze wird die EU-Kommission darüber entscheiden, ob der Zahnfüllstoff Amal-gam EU-weit verboten wird. Zwei Expertenaus-schüsse sind Ende November zum Ergebnis ge-kommen, dass Amalgam die Gesundheit nicht gefährdet und allenfalls allergische Reaktionen hervorruft. Warum plädieren Sie dennoch für ein Verbot von Amalgam?
JOACHIM MUTTER: Die EU-Experten ha-ben, wie zu erwarten war, Amalgam eine völlige Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt. Dies war aufgrund der industriefreundlichen Be-setzung der Gremien auch zu erwarten. Leider wurden die wissenschaftlichen Daten falsch in-terpretiert und kritische Studien nicht berück-sichtigt. Weltweit haben Tausende von Thera-peuten positive Erfahrungen damit, wenn sie ih-ren Patienten Amalgam unter Schutz entfernen und sie danach entgiften. Und es sind mittlerwei-le Tausende Falldokumentationen einsehbar, die klar darauf hinweisen, dass Amalgam die Ursa-che vieler Beschwerden und Krankheiten ist. Amalgam besteht zu 50 Prozent aus Quecksilber, außer Plutonium dem giftigsten Element auf der Erde. Das Quecksilber wird ständig aus den Fül-lungen freigesetzt, sodass Amalgamträger oder ehemalige Amalgamträger in ihren Körperorga-nen bis zu zehnmal mehr Quecksilber abgelagert haben als Personen, die nie Amalgam trugen. Die Menge, die man etwa im menschlichen Ge-hirn von Amalgamträgern findet, ist meist höher als die Menge, die bei Tier- und Zellversuchen Schäden auslösten. Ein sofortiges Amalgamver-bot, wie es Norwegen jetzt gemacht hat, halte ich daher für die einzig sinnvolle Lösung. (...) FREITAG, 25. Jan. 2008
Sondervotum zu „Amalgam: Stellungnahme aus umweltmedizinischer Sicht
Mitteilung der Kommission „Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin“ des Robert Koch-Instituts, Berlin