BAZ: "Grippeimpfung bringt weniger als erhofft"

(...) Die von der Universität von Alberta an sechs Kliniken durchgeführte Untersuchung von 704 Patienten über 65 Jahren ergab eine Schutzwirkung von allenfalls 19 Prozent. In der Studie hatte der Epidemiologe Dean Eurich den Schutzeffekt der Impfung anhand von Patienten mit Lungenentzündung untersucht. Die eine Hälfte war geimpft, die andere nicht. Zwar war bei den Geimpften das Sterberisiko tatsächlich nur halb so hoch, dies lag aber hauptsächlich an ihrem insgesamt besseren Gesundheitszustand. Die Impfung selbst bot dagegen nur geringfügigen Schutz, so sein Fazit («Am J Respir Crit Care Med», Vol. 178, S. 527).

«Wir sprechen heute von rund 30 Prozent», erklärt Robert Steffen vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich. «Die Schutzwirkung bei jüngeren Erwachsenen liegt hingegen bei 70 Prozent und bei Kindern um die 80 Prozent.» - Basler Zeitung online vom 10. Okt. 2008

Kommentar:

Bitte bei Angaben über eine angebliche Schutzwirkung immer dran denken, dass hier nicht die tatsächliche Nichterkrankung, sondern ein als ausreichend angesehener Antikörpertiter gemeint ist. Dieser beruht jedoch auf Labortests, bei denen die Eichungsfrage nicht wirklich geklärt ist. Zudem konnten mir die zuständigen Bundesbehörden keine wissenschaftlichen Beweise dafür nennen, dass ein hoher AK-Titer tatsächlich mit Immunität gleichzusetzen ist.

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