FDA will Interessenskonflikte bei Gutachtern beschränken

"Washington - Medizinische Experten, die mehr als 50.000 US-Dollar von einer Firma oder deren Konkurrenten erhalten haben, sollen künftig nicht mehr als Gutachter in Beratergremien der FDA teilnehmen, wenn es um Produkte der betreffenden Firmen geht. Experten mit geringeren Interessenskonflikten dürften weiter teilnehmen, wären aber unter Umständen von der abschließenden Abstimmung ausgeschlossen, wenn der Vorschlag der FDA umgesetzt würde."

Damit reagiere laut Deutschem Ärzteblatt vom 22. März 2007 "die weltweit mächtigste Arzneimittelbehörde" auf eine steigende Zahl von Kritikern, die bemängeln, dass die Pharmaindustrie Berater der Behörden finanziell an sich bindet und somit Entscheidungen unterwandere:

"Vor wichtigen Entscheidungen konsultiert die FDA sogenannte Advisory Committees, die aus medizinischen Experten zusammengesetzt sind. Dort wird dann beispielsweise darüber abgestimmt, ob ein neuer Wirkstoff als Medikament zugelassen wird oder nicht. Die FDA ist zwar rechtlich nicht an das Votum der Advisory Committees gebunden, richtet sich aber in der Regel danach.

Es sei nicht selten der Fall, dass in den Gremien Experten sitzen, die selbst in klinische Entwicklung der Medikamente eingebunden waren.

"Dies ist nicht nur mit Forschungszuschüssen verbunden, sondern oft auch mit Beraterverträgen oder üppigen Rednerhonoraren. Ausgeschlossen waren die Experten bisher nur, wenn sie auch noch Aktien der Firma im Wert von mehr als 100.000 US-Dollar hielten. (...)" - Deutsches Ärzteblatt, 22. März 2007

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