Ärzte Zeitung: "Gelbfieber-Impfung ist für Alte keine Bagatelle"

"(...) Seit etwa fünf Jahren seien zunehmend ernsthafte unerwünschte Wirkungen der Gelbfieber-Impfung bekannt geworden. Das berichtete der Münchner Tropenmediziner Privatdozent Hans-Dieter Nothdurft von der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG)."

Es gebe Berichte von Multiorganversagen und neurologischen Wirkungen wie z. B. Gehirnentzündung aus USA, Brasilien und einigen europäischen Ländern.

Weltweit starben 23 Menschen nach Erstimpfung, besonders häufig waren Menschen in den USA, in Brasilien und Australien. Ein hohes Risiko für schwere Impf-Wirkungen haben Menschen mit gestörter Immunkompetenz. Das gilt vor allem bei Funktionsstörungen der Thymusdrüse, nach Thymektomie oder bei einem Alter über 60 Jahre."

Bei alten Menschen liege das Risiko bei 25,3 Fällen je 100.000 Impfungen pro Woche.

"Das müsse man bei der Beratung in Beziehung setzen zum Gelbfieber-Risiko im jeweiligen Urlaubsland, sagte Nothdurft. (...)" - Ärzte Zeitung vom 18. April 2007

Kommentar: Widersprüchliche Infektionsmedizin

Während bei der Gelbfieberimpfung nun zugegeben wird, dass es für Senioren ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko gibt, stellen Senioren für die Grippeimpfung die Hauptzielgruppe dar. Dazu kommt, dass sie nicht mehr in dem Maße mit der Bildung von Antikörperreaktion reagieren wie junge Menschen. Dabei wird ja von der Infektionsmedizin gerade der Antikörpertiter als die entscheidende Meßgröße für den Nutzen einer Impfung angesehen. Zudem gibt es in der Medizin kaum größe Widersprüche wie ihr Umgang mit dem Antikörpertiter: Bei allen anderen Infektionskrankheiten gelten Antikörper als Immunitätsbeweis - bei AIDS hingegen als Beweis für eine tödliche Infektion...

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