arznei-telegramm: "Negative Nutzen-Schaden-Abwägung für STROVAC"
"Ein 40-jähriger Arzt mit rezidivierender Prostatitis und Allergie gegen Penizillin lässt sich mit dem modernen Impfstoff STROVAC (a-t 2005; 36: 13-4) behandeln. Zwei Stunden nach Injektion der Mischung aus inaktivierten Keimen verschiedener Enterobakterien-Stämme reagiert er massiv mit Schüttelfrost, Fieber und Gelenkschmerzen. Die behandelnden Klinikärzte vermuten eine Impfreaktion und raten von weiteren Anwendungen dringend ab (NETZWERK-Bericht 13.737). Eine 44-jährige Patientin mit Zystitis erleidet nach der zweiten i.m.-Gabe des Mittels einen Kreislaufkollaps mit Blutdruckabfall und Erbrechen (14.285). Die beiden Ereignisse ähneln beschriebenen Unverträglichkeiten nach GYNA-TREN-Injektion, das ebenfalls inaktivierte Keime verschiedener Bakterienstämme enthält. Wir dokumentieren hierzu unter anderem Erbrechen, Blutdruckabfall und Lokalreaktionen (a-t 2001; 32: 15) sowie Schüttelfrost und Fieber (14.081, 14.405). Dem Paul-Ehrlich-Institut liegen für den Zeitraum von 2005 bis 15. Nov. 2006 insgesamt 17 Verdachtsberichte zu STROVAC und 7 zu GYNATREN vor (Schreiben vom 20. bzw. 27. Nov. 2006). Unsere Anfrage an die Firma Strathmann zu berichteten Überempfindlichkeitsreaktionen auf ihre beiden Präparate bleibt unbeantwortet. Dem unklaren Nutzen von STROVAC und GYNATREN steht die riskante Injektion von Fremdeiweiß gegenüber, die Nutzen-Schaden-Abwägung erachten wir als negativ." - arznei-telegramm März 2007, Seite 31