Autismus: Impfstoffe durch Studie entlastet?
Freispruch für Impfungen
Eine Studie will das "Serum, das rhesusnegative Frauen während der Schwangerschaft erhalten", vom Verdacht freisprechen, Autismus zu verurachen. Vermutlich ist damit die Anti-D-Prophylaxe gemeint, eine Variante der Passiv-Impfung.
"Doch die Untersuchung mit 214 Müttern von autistischen Kindern hat den Verdacht nicht erhärtet: Wie das Team um Studienleiterin Judith Miles von der University of Columbia-Missouri herausfand, waren nicht mehr rhesusnegative Frauen unter den Probandinnen als in der durchschnittlichen Bevölkerung. „Die Studie zeigt, dass kein Zusammenhang zwischen Quecksilber in Impfstoffen und Autismus besteht“, erklärt Judith Miles. Auch ein vermuteter direkter Zusammenhang zwischen dem Rhesusfaktor und Autismus kann aufgrund der Ergebnisse ausgeschlossen werden. (...) - FOCUS online 16.5.2007
Kommentar:
Schade eigentlich, dass die Professorin Judith H. Miles anscheinend "vergessen" hat, den Impfstatus der Mütter mit autistischen Kindern zu erheben und mit dem des Durchschnitts aller Mütter zu vergleichen. Und natürlich den Impfstatus der autistischen Kinder selbst. Dadurch wird die Aussagefähigkeit bezüglich eines Zusammenhangs mit Impfungen sehr eingeschränkt. Zumal nicht allein der quecksilberhaltige Zusatzstoff Thiomersal im Verdacht steht. Schließlich enthalten die MMR-Lebendimpfstoffe kein Thiomersal, verursachen Beobachtungen zufolge jedoch oft Autismus, wo vor der Impfung noch keiner da war. In der Überschrift einen pauschalen "Freispruch für Impfungen" das Wort zu reden, wird dadurch geradezu abenteuerlich.