Novartis-Behring stellt Monoimpfstoff gegen Diphtherie ein
Abgesetzt: Vakzine gegen Diphtherie
"MARBURG (eb). Novartis Behring hat den Vertrieb seines Diphtherie-Adsorbat-Impfstoffs für Kinder (Diphtherie Mono Kinder) zum 1. Dezember eingestellt, teilt das Unternehmen mit. (...)"
Ärzte Zeitung vom 5. Dez. 2007
Kommentar:
Laut Hersteller ist der Vertrieb des Monoimpfstoffs zugunsten der Mehrfach-Impfstoffe kontinuierlich gesunken. Mag dem Leser das auch plausibel erscheinen, überprüfen kann er dies indes nicht. Selbst das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), die Zulassungsbehörde für Impfstoffe, verfügt über keine Zahlen, wie viele Dosen von welchem Impfstoff in welchem Zeitraum verkauft wurden. Merkwürdig genug, dass sich die Behörde nicht mehr darum bemüht – schließlich müssen die gemeldeten Impfkomplikationen (einschließlich Dunkelziffer) zu der Zahl der verabreichten Dosen in Bezug gesetzt werden, damit konkurrierende Impfstoffe bezüglich ihres Risikos miteinander vergleichbar werden. Doch die von den Herstellern freiwillig preisgegebenen Daten – man könnte sie auch Brosamen nennen – reichen dem PEI offensichtlich aus. Eine Gegenkontrolle findet offenbar auch nicht statt.
Für Alle, die nicht blind mit der Impfherde mitlaufen wollen, sondern Wert auf eine differenzierte Impfentscheidung legen, wird zudem der Spielraum mit jedem Verschwinden eines Monoimpfstoffs enger. Doch eine selbstverantwortliche Auseinandersetzung mit dem Impfthema ist in unserem Gesundheitssystem nicht gefragt: Hier zählen allein die Durchimpfungsraten, ob sie nun Sinn machen oder nicht. Immerhin gehört Diphtherie neben Tetanus zu den Infektionskrankheiten, gegen die es auch aus schulmedizinischer Sicht keinen Herdenschutz gibt.