Schweinegrippe: "Impf-Experten beraten wie Staubsaugervertreter"

Der Epidemiologe Tom Jefferson arbeitet in Rom seit 15 Jahren für die Cochrane Collaboration. Mit einem internationalen Team von Wissenschaftlern wertet der 55-jährige Mediziner sämtliche veröffentlichten Studien zum Thema Grippe aus, die Ersten stammen aus dem Jahr 1948. Zuvor war Jefferson zehn Jahre lang Arzt bei der britischen Armee.(...)

Tom Jefferson: Ich höre immer nur Modelle, Projektionen, Schätzungen ..., wo bleiben da die konkreten Beweise? Mitgezählt werden soll ab sofort "jede ältere Person, die allem Anschein nach an der Grippe gestorben ist". Das heißt, jede alte Person, die einer Lungenentzündung zum Opfer fällt, wird zum Schweinegrippe-Toten. Es gibt aber mehr als 200 verschiedene Erreger, die grippale Infekte auslösen können. Wo bleibt da die Wissenschaft? Ich habe keine Ahnung, was das soll. Das kann man nicht ernst nehmen. (...)

Je schlechter die Qualität einer Studie, desto besser scheint die Impfung zu wirken. (...)

Es ist an der Zeit, dass diese großen Journale einmal ihre Sponsoren offenlegen. (...)

Die Hersteller verkaufen Impfstoff, weil das ihr Geschäft ist. Viel problematischer sind die sogenannten Impfexperten, die ihre Ware an den Mann bringen wollen - und die Menschen beraten wie Staubsaugervertreter.  (...) - WELT online vom 16. November 2009


Kommentar: Seltener Sachverstand

Dem unabhängigen Influenza-Experten Jefferson scheint angesichts des globalen Schweinegrippe-Unfugs langsam der Kragen zu platzen. Das kann ich gut verstehen, insbesondere angesichts der Fragetechnik des WELT-Interviewers, der den Eindruck eines kleinen Kindes macht, dem man versucht, den Glauben an das Christkind auszureden.

Meine Empfehlung: Lesen Sie das Interview in aller Ruhe von vorne bis zum Ende und speichern Sie es vielleicht sogar auf Ihrer Festplatte. So viel Sachverstand aus Expertenmund gibt es zum Thema Schweinegrippe selten zu lesen.

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