Zweifel am Nutzen der Rotavirus-Impfung

(ir) In der brasilianischen Stadt Sergipe wurden bei 21 von 129 Kleinkindern mit extremem Durchfall (Diarrhöe) Rotaviren vorgefunden. Die Infektion mit Rotaviren zählt für die Schulmedizin zu den häufigsten Ursachen für Diarrhöe. Die Durchimpfungsrate gegen das Rotavirus beträgt in Sergipe 54 %. Die Infektionsrate bei den Geimpften betrug 7 % (unter 1 Jahr) und 25 % (1 bis 2 Jahre), bei den Ungeimpften dagegen 26 % (unter 1 Jahr) und 23 % (1 bis 2 Jahre). Diese Angaben seien angesichts der geringen Fallzahl mit Vorsicht zu genießen. Die Autoren zeigen sich dennoch besorgt über den realtiv hohen Anteil der Geimpften an den Erkrankten und fordern weitere Untersuchungen, da der Impfstoff möglicherweise weniger wirksam ist, als angenommen. - Quelle

Kommentar:

Immerhin würde das Ergebnis für eine gewisse Wirksamkeit des Impfstoffs sprechen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass es sich hier nicht um eine Doppelblindstudie handelt, den auswertenden Laboren also der Impfstatus bekannt sein muss. Antikörper-Tests (ELISA) sind jedoch nicht eindeutig, sondern müssen interpretiert werden. Bei den HIV-Tests werden beispielsweise die Ergebnisse von Patienten, die bestimmten "Risikogruppen" angehören, anders interpretiert als bei "normalen" Patienten.

Interessant wäre auch die Durchseuchung der gesunden Bevölkerung in Sergipe mit dem Rotavirus. Wie hoch ist der Anteil der Menschen, die das Virus in sich haben, aber nicht krank werden? Falls es Menschen gibt, die trotz Infektion keinen extremen Durchfall erleiden, dann relativiert dies die Aussagekraft der Labortests und man müsste bei den Patienten auch andere Ursachen für Diarrhöe berücksichtigen

 

 

 

 

 

 

 

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