Impfen: Gebildete Mütter sind kritischer
Impfen: Gebildete Mütter sind kritischer
"Mütter mit höherer Schulbildung verweigern ihrem Kind häufiger eine Impfung als Mütter mit geringerer Bildung. Das hat der Soziologe Dr. Peter Kriwy herausgefunden. Er rät: Ärzte sollten einfühlsamer werden.
(...) Der Soziologe der Christian-Albrechts-Universität Kiel hat eine umfassende Studie zum Impfverhalten gegen Masern, Mumps und Röteln in Deutschland herausgegeben. 'Erstmals wurden Eltern und parallel dazu deren Ärzte befragt", sagt Kriwy. Ihm geht es nicht um medizinische, sondern um gesellschaftliche Entwicklungen. Ein zentrales Ergebnis seiner Studie: Besonders Mütter mit höherer Bildung stehen der Impfung häufig skeptisch gegenüber. Sie seien grundsätzlich kritischer und würden Ärzte nicht so sehr als Autoritätsperson sehen, so Kriwy. (...)" Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag vom 28. Dez. 2007
Kommentar:
Nur kokettierende Abiturientinnen?
Für die Tatsache, dass gebildete Mütter den Impfungen kritischer gegenüberstehen, gibt es zwei mögliche Erklärungen:
- Es gibt wissenschaftlich nachvollziehbare Argumente für das Impfen, und gebildete Mütter kokettieren nur mit ihrem Bildungsgrad – zu Lasten der Gesundheit ihrer Kinder.
- Es fehlen wissenschaftlich nachvollziehbare Argumente für das Impfen, und gebildete Mütter wagen es eher, zu hinterfragen und unabhängige Entscheidungen zu fällen, wenn sie intellektuell nicht überzeugt sind.
Was heißt das nun genau, Ärzte sollten gebildeten Müttern gegenüber "einfühlsamer" werden? Bedeutet dies nur, sie sollen weniger dominant und selbstherrlich auftreten und auf Fragen wirklich eingehen? Oder bedeutet dies, dass sie dem Eingeständnis, keine Antworten bieten zu können, möglichst ausweichen sollen – indem sie die medizinische durch eine psychologisch-manipulierende Argumentation ersetzen? Z. B. durch das Vermitteln von Schuldgefühlen, nicht genug für die Gesundheit des Kindes getan zu haben?
Das Einfachste – und ganz im Sinne von uns Eltern – wäre doch wohl, wenn ein Impfarzt unsere Fragen direkt und ehrlich beantwortet. Doch die Beantwortung unserer Fragen scheint für viele Ärzte ein Problem darzustellen, da sie im Grunde nicht mehr über die Hintergründe des Impfens wissen, als wir.
