Opfer von Arzneimitteltests warten immer noch auf Entschädigung

"London (dpa) - Ein Jahr nach dem katastrophalen Ausgang eines Arzneitests in London warten die Opfer immer noch auf Schmerzensgeld oder eine angemessene Entschädigung."

Sechs Männer hätten am 13. März 2006 ein neus Präparat von TeGenero injiziert bekommen und seien danach schwer erkrankt, hätten jedoch nur 10.000 Britische Pfund (ca. 15.000 Euro) Entschädigung erhalten. Vier der Männer klagen jetzt auf ein angemessenes Schmerzensgeld. - DPA, 12. März 2007

Kommentar:

Die rechtliche und finanzielle Absicherung von Personen, die sich für die Pharmaindustrie als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen, ist nicht nur in der sog. "Dritten Welt", wo die Öffentlichkeit nicht so genau hinschaut, sondern auch bei uns in Europa ein dubioser Graubereich. Nachforschungen bezüglich der Zulassungstudie, die derzeit vom Pharmariesen GSK in Deutschland für einen H5N1-Impfstoff durchgeführt wird, ergaben, dass die Probanden (Testpersonen) das Kleingedruckte der Probandenversicherung gar nicht erst zu sehen bekommen. Der Studienarzt in Ulm verwies mich an die zuständige Versicherung (HDI) und diese an einen Versicherungsmakler. Die mir dann zugeschickten Bedingungen dienen denn auch in erster Linie dem Schutz des Pharmaunternehmens vor eventuellen Ansprüchen geschädigter Testpersonen.

Diese Umstände können eine deutliche Verzerrung der Wahrnehmung von Impfkomplikationen verursachen, denn Eltern, deren Kinder an einer Impfstudie teilgenommen, kommen in der Regel von allein gar nicht auf die Idee, eine Erkrankung während einer Impfstudie könne mit dieser etwas zu tun haben.

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