Schweiz: Streit um Masern-Schulausschluss

In der Schweiz werden Unterrichtsausschlüsse als Maßnahme zur Ausbreitung der Masern diskutiert.

"Dennoch ist die Behörde in anderen Kantonen dagegen, dass Kinder von der Schule ausgeschlossen werden, falls sie nicht geimpft sind und ihre Geschwister die Masern haben. Gegen Schulausschlüsse ist zum Beispiel die Luzerner Behörde: «Die impfkritischen Eltern und deren Ärzte wollen, dass ihre Kinder die Masern durchmachen», sagt die Luzerner Kantonsärztin Annalis Marty in der «SonntagsZeitung». Marty ist gleichzeitig Präsidentin der Kantonsärzte. Einen Schulausschluss gegen den Willen der Eltern durchzusetzen, sei zudem schwierig, sagt Marty. Die rechtliche Lage sei nicht eindeutig."

Impfgegner würden darüber hinaus anführen, die Impfung könne selber eine Gehirnentzündung auslösen.

 - Basler Zeitug vom 3. März 2008

"(...) Die Luzerner Kantonsärztin Annalis Marty setzt laut der «SonntagsZeitung» weiterhin auf die Eigenverantwortung der Eltern. Auch ein Impfzwang kommt für sie nicht in Frage. (...)" - Neue Luzerner Zeitung vom 3. März 2008


Kommentar:

Offenbar zählen in Deutschland die individuellen Persönlichkeitsrechte weniger als in der Schweiz, denn bei uns scheint es einen einhelligen Konsens unter den Gesundheitsbehörden zu geben, wenn es darum geht, einen Masernausbruch an der Schule als Druckmittel gegen impfkritische Eltern zu verwenden, damit diese die Körperverletzung ihrer Kinder zulassen.

Info: Wie Eltern sich wehren können (PDF-Datei, 100 kb)

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